Taylor Swift war mit der Rapperin Ice Spice (links, mit orangeroten Haaren) und den Schwestern Este, Alana und Danielle Haim (rechts von Swift) ins Stadion gekommen. Foto: dpa/Gerald Herbert

Das war wahrscheinlich nicht der Abend, den Taylor Swift sich gewünscht hatte. Im Stadion von New Orleans wird sie ausgebuht – und Donald Trump reagiert wenig präsidial.

Buhrufe sind sicherlich nichts, was Taylor Swift häufig hört. Und entsprechend ernüchtert schaute die 35-Jährige auch, als sie auf den Stadionleinwänden eingeblendet wurde. Wahrscheinlich hätte sie die Reaktion des Super-Bowl-Publikums in New Orleans verkraften können, wenn der Sonntagabend sportlich anders verlaufen wäre.

Aber es war nicht das Spiel der Kansas City Chiefs: 40:22 zerlegten die Philadelphia Eagles die Chiefs, bei denen Swifts Freund Travis Kelce auf der Position des „Tight End“ spielt. Der hatte ebenfalls keinen Lauf, genauso wenig wie Kansas’ Superstar, der Quarterback Patrick Mahomes. Der Traum vom „Three-peat“ – der dritte Super-Bowl-Triumph in Serie: ausgeträumt.

Man muss kein Lippenleser sein, um zu sehen, was Swift zu ihren Freundinnen – den Musikerinnen-Schwestern Este, Alana und Danielle Haim und der Rapperin Ice Spice – offenbar sagte, als sie die Buhrufe hörte: „What is going on?“

Zu allem Überfluss gab es dann auch noch Häme vom „Commander in Chief“: „Die Einzige, die einen schlimmeren Abend hatte, als die Kansas City Chiefs, ist Taylor Swift“, schrieb US-Präsident Donald Trump wenig präsidial auf seiner Online-Plattform Truth Social. „MAGA ist sehr nachtragend.“ Maga steht für den Trump-Wahlkampfslogan „Make America Great Again“.

Taylor Swift hatte im Wahlkampf Trumps Konkurrentin Kamala Harris unterstützt. In einem Statement auf Instagram hatte der Pop-Superstar geschrieben: „Ich halte sie für eine besonnene, begabte Führungspersönlichkeit und glaube, dass wir in diesem Land so viel mehr erreichen können, wenn wir von Ruhe und nicht von Chaos geleitet werden.“ Unterzeichnet war der Beitrag mit „Taylor Swift, childless cat lady“ – ein Nadelstich gegen Trumps „Running Mate“ J.D. Vance. Trump nahm das übel und schrieb damals in Großbuchstaben bei Truth Social: „ICH HASSE TAYLOR SWIFT!“

Extrem polarisiert ging diese Debatte nach Trumps Truth-Social-Post auch in den sozialen Netzwerken weiter: Während die einen in Trumps Häme mit einstimmten, bezeichneten andere den Kommentar des Präsidenten als „erbärmlich“.

Ob sich in der Arena von New Orleans jetzt wirklich der Zorn der Maga-Gemeinde gegen Taylor Swift entladen hat? Wer weiß. Vielleicht waren auch einfach nur mehr Eagle- als Chiefs-Fans im Stadion.