Kot auf den Bänken, Federn und manchmal auch tote Tiere: Um Abhilfe zu schaffen, lässt die Stadt das Dach abbrechen. Denn dort haben sich die Vögel offensichtlich wohlgefühlt.
Am Plochinger Busbahnhof sind schwere Baumaschinen zugange: Der Abbruch des Vordachs hat begonnen. Die Stadt will damit gegen die Tauben vorgehen, die in diesem Bereich schon seit Längerem überhandgenommen haben. Taubenkot auf dem Boden und den Sitzbänken, Federn und teilweise auch tote Tiere sind die unangenehmen und auch unhygienischen Begleiterscheinungen. Das Dach spielt dabei eine zentrale Rolle, denn die Vögel sitzen nicht nur zahlreich auf den Stahlträgern, sondern halten sich auch im Hohlraum der Dachkonstruktion auf und nisten dort.
Ende November wurde deshalb beschlossen, die gesamte Konstruktion, die sich auch unter dem Parkhaus durchzieht, ersatzlos zu entfernen. Dem stimmte die Mehrheit des Ausschusses für Bauen, Technik und Umwelt zu, mit einer Gegenstimme der Grünen (OGL), die fürchten, dass damit der wettergeschützte Bereich für die Fahrgäste zu klein wird. Denn nach dem Abbruch bleibt zwar noch die Fläche unter dem Parkhaus, die überstehenden Vordächer fehlen aber.
Die anderen Gremiumsmitglieder hielten dagegen die Unterstellfläche zumindest vorläufig für ausreichend und gingen davon aus, dass die Situation sich bessert. Ohne das Dach wird der Bereich unter dem Parkhaus höher und heller. Die Stadt will hier mit relativ einfachen Mitteln die Optik verschönern und eine LED-Beleuchtung anbringen, als Zwischenlösung, bis der Omnibusbahnhof neu gestaltet wird. Wann das geschieht, ist allerdings noch offen.
Ob die Zahl der Tauben tatsächlich eingedämmt wird, muss sich zeigen. Es gab auch Befürchtungen, dass die Vögel ins Parkhaus ausweichen werden und sich das Problem damit verlagert. Die Unabhängige Liste Plochingen (ULP) brachte deshalb ein Taubenhaus ins Spiel, in dem sich die Vermehrung der Vögel kontrollieren ließe. Das hatte die Stadt schon vor Längerem geplant, fand aber damals keinen Standort. Nun will sie einen neuen Anlauf nehmen. Der Abbruch des Vordachs am Bahnhof wird übrigens günstiger als erwartet, weil die Stahlträger als Schrott verwertet werden können.