Ein Mann aus dem Kreis Esslingen befindet sich nach der Festnahme vor einer Woche immer noch in Untersuchungshaft. Er wird der Anstiftung des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern verdächtigt. Das sagt Innenminister Strobl zu dem Fall.
Durch umfangreiche und internationale Ermittlungen gelang es dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe eingerichteten Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg, einen Mann im Alter von 45 Jahren wegen des Tatverdachts der Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauch von Kindern und des Herstellens kinderpornografischer Schriften vorläufig festzunehmen.
Wie das Landeskriminalamt berichtet, konnte der Tatverdächtige als mutmaßlicher Kunde einer Plattform identifiziert werden. Auf dieser wurden aktuell stattfindende sexuelle Missbrauchshandlungen von in Asien lebenden Kindern im Livestream angeboten.
Mann aus Esslingen in Untersuchungshaft
Dem 45-jährigen Beschuldigten wird laut Pressebericht zudem vorgeworfen, über mehrere Jahre hinweg ein heute 17-jähriges und bei Tatbeginn 12-jähriges, ebenfalls in Asien lebendes Mädchen mehrfach dazu animiert zu haben, ihm gegen Geldzahlung pornografische Bilder von sich zu übersenden. Insoweit besteht der Verdacht des Sich-Verschaffens kinder- und jugendpornografischer Schriften sowie der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen.
Justizministerin Marion Gentges (CDU) sagte bei einem Besuch in Karlsruhe: „Das sind Straftaten, die an Abscheulichkeit und Widerwärtigkeit kaum zu überbieten sind.“
Die Ermittlungen richten sich zudem gegen einen weiteren 55-jährigen Mann, der ebenfalls im Verdacht steht, Kunde der Plattform zu sein.
Am Dienstag, den 21. Mai, wurden die Wohnungen der Tatverdächtigen in den Landkreisen Esslingen und Reutlingen durchsucht. Hierbei wurde erhebliches Beweismaterial sichergestellt, das im Zusammenhang mit dem Tatvorwurf steht. Die Auswertung der Daten dauert an.
Der 45-jährige Tatverdächtige aus dem Landkreis Esslingen wurde am 22. Mai 2024 dem Haftrichter vorgeführt und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Das sagt Innenminister Strobl
Der Innenminister Thomas Strobl äußerte sich am Mittwoch zu der erfolgreichen Ermittlung von zwei Tatverdächtigen: „Der sexuelle Missbrauch von Kindern gehört zu den abscheulichsten Taten, die man sich vorstellen kann. Daher hat der Schutz der Schwächsten der Gesellschaft, unserer Kinder, für uns oberste Priorität.“
Strobl verspricht: „Wir werden auch weiterhin den Druck gegen entsprechende Straftaten im Netz hochhalten und Hinweisen akribisch nachgehen.“
Die Polizei Baden-Württemberg sei international bestens vernetzt und bekämpfe sexuellen Missbrauch auch über Ländergrenzen hinweg – konsequent und unnachgiebig. An Täter sende man damit ein ganz klares Signal: „Fühlt euch nicht zu sicher – denn die vermeintliche Anonymität des Internets bietet euch keinen Schutz vor Strafverfolgung!“