Die Kommissare Faber (Jörg Hartmann, li.) und Leitmayr (Udo Wachtveitl, re.) sind sich gar nicht einig, wie man mit dem Mafioso Domenico Palladio (Paolo Sassanelli) umgehen soll. Foto: BR/WDR/X Filme/Hagen Keller

Zum 50-Jahr-Jubiläum der „Tatort“-Reihe gerieten im Auftakt der Doppelfolge „In der Familie“ Faber aus Dortmund und seine Münchner Kollegen aneinander. Der Streit geht im zweiten Teil weiter, und der Film blickt ein bisschen tiefer ins organisierte Verbrechen.

München - Zwei maskierte Männer, neben ihnen eine Frau mit einer Perücke: man möchte nicht der Mensch sein, auf den dieses Trio im zweiten Teil der „Tatort“-Doppelfolge „In der Familie“ wartet. Wir kennen diese Leute schon aus dem vorigen Teil, den in Deutschland abgetauchten Mafioso Pippo Mauro (Emiliano De Martino), den Gastwirt Luca Modica (Beniamino Brogi) und Modicas Tochter Sofia (Emma Preisendanz).

Die Modicas sind nun ganz und gar hineingezogen in die fiesen kriminellen Geschäfte Pippos, aber dies bleibt eine brüchige Gemeinschaft. Die beiden Männer, die sehr wohl wissen, was mit Sofias Mutter geschehen ist und wer dafür die Verantwortung trägt, lassen Sofia im Glauben, ihre Mutter sei am Leben, wenn auch wohl in den Händen der Dortmunder Polizei. Diese fadenscheinige Geschichte wird nicht lange halten.

Immer noch uneins

Die Kommissare Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Batic (Miroslav Nemec) sind zurück in München, geschockt von dem, was sie in Dortmund erlebt haben – auch und speziell von ihrem Dortmunder Kollegen Peter Faber (Jörg Hartmann). Wie ihnen Faber nun nachrückt, wie sie diesmal in München am selben Fall arbeiten müssen, aber ganz und gar anders über das Nötige, Mögliche und Erlaubte denken, das bekommt der Drehbuchautor Bernd Lange so hin, dass es nicht erzwungen wirkt, nicht wie ein bloßer Gimmick zum 50-Jahre-Jubiläum der Krimireihe.

Dominik Graf („Frau Bu lacht“) hat den Auftakt ein wenig härter inszeniert als Pia Strietmann („Zeit der Wölfe“) die Fortsetzung. Aber auch hier gibt es düstere Szenen zuhauf und einen Zugriff des organisierten Verbrechens auf die Gesellschaft, der zeigt: die Mafiosi fühlen sich längst unangreifbar.