Schnell wird klar, dies ist ein Agentenpaar: Raymond (Kai Scheve) und Gretchen Fisher (Tessa Mittelstaedt). Foto: HR/Bettina Müller

Janneke und Brix müssen in „Funkstille“ in Frankfurt am Main den Tod eines Teenagers klären. Sie lassen an kühler Professionalität zu wünschen übrig.

Frankfurt/Main - Schlittert Hauptkommissarin Anna Janneke (Margarita Broich) auf die Dienstunfähigkeit zu? Man kann es nur hoffen. Nachdem das zickige „Tatort“-Team aus Frankfurt am Main zuletzt einen recht unterhaltsamen Auftritt hatte, fallen Janneke und Brix (Wolfram Koch) in „Funkstille“ zurück in alte Unarten. Janneke muss mit Betroffenheitsgrimassen, halbem Zusammensacken und steter Empörung über die ungerechte Welt deutlich zu verstehen geben, dass sie keine abgestumpfte Mordermittlungsbeamtin ist, sondern eine sensible Person mit Erwartungen an Gott, Welt, Schicksal und irdische Regierungen.

Auch Brix darf auf seine spröd-renitente Art zeigen, dass ein Weltverbessererherz in ihm schlägt. In einer alten Fabrik wird die Leiche eines Teenagers gefunden, der verlassene Orte liebte. Ist er gestürzt? Wurde er erschlagen? Der Forensiker wird angemault, weil er sich nicht spontan festlegt.

Die Mutter (Tessa Mittelstaedt) des Toten hat das Team eh auf dem Kieker, die arbeitet fürs US-Konsulat. Sogar die eigene Tochter (Emilia Bernsdorf) mag die nicht. Stanislaw Mucha ist ein viel besserer Regisseur, als er hier zeigen kann, und das Drehbuch liefert den mauen Abklatsch einer „American Spy“-Folge.

Ausstrahlung: ARD, Sonntag, 13. September 2020, 20.15 Uhr