Tobler (Eva Löbau) und Berg (Hans-Jochen Wagner) sortieren Verdächtige aus – anhand von Daten, die sie gar nicht nutzen dürften. Foto: SWR/Benoit Linder

Es muss im „Tatort“ nicht immer um Mord gehen. In „Rebland“ waren Tobler und Berg einem Vergewaltiger auf der Spur. Das Team aus dem Schwarzwald verletzte dabei klare Anweisungen. War das Anschauen einen Sonntagabend wert?

Freiburg - Was taugt „Rebland“? Der neue „Tatort“ aus dem Schwarzwald in unserem Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Nach einer Vergewaltigung nehmen nicht alle dazu aufgerufenen Männer an einem freiwilligen DNA-Test teil. Tobler und Berg (Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner) setzen einige der Verweigerer unter Druck, was zu unerwarteten Krisen führt.

Zahl der Leichen 1, in der Vorgeschichte.

Heißer Brei Im vorigen Fall ging die Beziehung von Tobler und Berg weit übers Dienstliche hinaus. In „Rebland“ gehen die beiden linkisch und ein wenig gereizt miteinander um, aber ihre Kurzaffäre wird nicht angesprochen. Man kann das als Problem oder Chance der „Tatort“-Reihe sehen: Die Autoren müssen nicht wirklich weiterspinnen, was zuvor erzählt wurde.

Lerneffekt Druck ausüben, bis ein Verdächtiger bricht: TV-Cop-Routine. „Rebland“ zeigt die schlimmen Auswirkungen, die das im Leben der zu Unrecht Verdächtigten haben kann. Vielleicht wird da der Hysterieregler ein bisschen zu weit aufgedreht, aber andere Krimis gehen über diesen Punkt zu leicht hinweg.

Skrupel fallen Was tun, wenn der Datenschutz den Ermittlungen im Weg steht? Tobler und Berg holen sich DNA-Daten aus Frankreich, die sie in Deutschland gar nicht haben dürften. Der auf realen Fällen basierende Krimi ist da von der Realität überholt worden. Seit diesem Jahr darf auch die deutsche Polizei die erweiterte Merkmalsuntersuchung nutzen.

Unser Fazit Sehr solider Krimi aus dem Schwarzwald, mit Figuren, die sich lebensecht unlogisch und wirr verhalten.

Spannung Note 2-3; Logik Note 2