Der Angeklagte wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Im Prozess um den sogenannten Tankstellenmord von Idar-Oberstein ist der Angeklagte zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Hintergründe zum Prozess.

KreuznachIm Prozess um den sogenannten Tankstellenmord von Idar-Oberstein ist der Angeklagte am Dienstag zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Zudem verurteilte das Landgericht im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach den 50-jährigen Mario N. wegen unerlaubten Schusswaffenbesitzes. Es wertete die Tat als Mord und sah es als erwiesen an, dass N. im September 2021 einen 20-jährigen Tankstellenmitarbeiter im Streit um die Corona-Maskenpflicht erschossen hatte.

Laut Anklage fühlte sich N. durch die Coronaregeln belastet, machte sein Opfer nach einer verbalen Konfrontation beim Einkauf für die Gesamtsituation mitverantwortlich und erschoss den Mann schließlich. Später legte N. ein Geständnis ab und äußerte sein Bedauern.

Politik reagiert mit Entsetzen

Im Prozess forderte die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Die Verteidigung plädierte hingegen auf Totschlag. Ein konkretes Strafmaß nannte sie nicht und gab an, dass eine verminderte Schuldfähigkeit nicht auszuschließen sei.

Die Tat hatte eine breite Diskussion über eine Radikalisierung der Szene der Coronaleugner und sogenannten Querdenker ausgelöst. In rechtsextremen Chats und Foren wurde sie begrüßt. Die Politik reagierte parteiübergreifend mit Entsetzen und Bestürzung. Verfassungsschützer reagierten indes wenig überrascht.