Auf das Duell der Star-Quarterbacks Patrick Mahomes (Kansas City Chiefs) und Tom Brady (Tampa Bay Buccaneers) freuen sich weltweit mehrere 100 Millionen Menschen. Foto: AFP/JAMIE SQUIRE

Der Superbowl ist das größte Eintages-Ereignis im Sport und sorgt regelmäßig für Rekorde. In der Partie zwischen den Tampa Bay Buccaneers und den Kansas City Chiefs (Montag 0.30 Uhr/ProSieben) etwa sind 30 Sekunden Werbung utopisch teuer.

Stuttgart - Der Superbowl ist neben dem Finale dem Finale der Fußball-WM das absolute Topereignis im Sport weltweit. Wenn die Tampa Bay Buccaneers gegen die Kansas City Chiefs (Montag 0.30 Uhr/ProSieben) spielen, werden nicht nur sportliche Rekorde gebrochen. Wir haben ein paar Fakten zusammengetragen.

3500

US-Dollar beträgt der Materialwert der Vince-Lombardi-Trophy, die der Superbowl-Sieger überreicht bekommt. Der 3500 Gramm schwere und 55 Zentimeter hohe Pokal besteht aus Sterlingsilber und wird von Tiffany & Co. in Parsippany (New Jersey) hergestellt. Sie stellt einen Football in Originalgröße auf einer Säule dar. Die Trophäe ist kein Wanderpokal, sie wird jedes Jahr neu hergestellt und verbleibt beim Sieger. Die Vince-Lombardi-Trophy wurde nach dem Headcoach der Green Bay Packers benannt. Am 15. Januar 1967 besiegten die Packers im Superbowl I vor 61 946 Zuschauern in Los Angeles die Kansas City Chiefs mit 35:10 – nachdem Vince Lombardi kurz vor dem Saisonstart 1970 einem Krebsleiden erlegen war, wurde der Pokal ihm zu Ehren in Vince-Lombardi-Trophy umbenannt. Sein Enkel Joe Lombardi gewann 2010 als Quarterback-Trainer der New Orleans Saints die nach seinem Großvater benannte Trophäe im Superbowl 44.

22 000

Zuschauer sind im Raymond-James-Stadion in Tampa trotz Corona zugelassen, maximal finden bis zu 75 000 Platz. 7500 Zuschauer sind geimpfte Mitarbeiter medizinischer Einrichtungen, die die Tickets als Dank für den Einsatz in der Pandemie gratis erhielten. Zusätzlich sind 14 500 Fans unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen dabei. Ein Jammer für die Bucs-Fans – erstmals hat ein Team in der Geschichte des Superbowls Heimrecht, und dann wütet eine Pandemie. Beim Superbowl I blieb 1967 im Coliseum in Los Angeles (90 000 Plätze) beim Spiel Green Bay gegen Kansas City ein Drittel Ränge leer. Der Funke für ein Spiel zwischen einem Team aus Wisconsin und einem aus Missouri reichte nicht bis nach Los Angeles. Vergangenes Jahr wurde das teuerste Finalticket für 70 000 Dollar gehandelt.

2

Deutsche haben die Vince-Lombardi-Trophy bisher gewonnen. Markus Koch siegte 1988 im Trikot der Washington Redskins gegen die Denver Broncos. Sebastian Vollmer machte es ihm 2014 und 2016 mit den New England Patriots nach.

14 000

Tonnen Kartoffelchips, 4000 Tonnen Popcorn, 1,3 Milliarden Chicken Wings und mehr als 100 Millionen Liter Bier konsumieren die US-Fans rund um das Spektakel, das längt den Status eines Feiertags eingenommen hat. 12,3 Milliarden Euro werden rund um das Spiel in irgendeiner Form ausgegeben. Manche Pizza-Lieferdienste machen etwa allein an diesem Tag gut ein Drittel ihres Jahresumsatzes.

4,7

Millionen Euro müssen Unternehmen umgerechnet überweisen, wenn sie einen 30-sekündigen Werbeclip während des Superbowls zu den TV-Fans schicken wollen – trotz (oder wegen) Corona ist der Preis im Vergleich zum Vorjahr um rund 334 000 Euro gestiegen. Vor zehn Jahren lag der Preis noch um gut 50 Prozent tiefer, damals betrug er für eine halbe Minute 2,3 Millionen Euro. Bein ersten Superbowl 1967 waren Clips noch Schnäppchen – 42 000 Dollar (35 000 Euro) waren vor 54 Jahren fällig; unter Berücksichtigung der Inflation wären das auf heutige Preise umgerechnet nur 132 000 Euro. Also lediglich knapp drei Prozent von 4,7 Millionen.

800

Millionen Menschen hatten weltweit während der Superbowl-Übetragung am 3. Februar 2020 ihren Fernseher eingeschaltet und die Partie der Chiefs gegen die San Francisco 49ers verfolgt. In den USA waren es 102 Millionen, der Rekord liegt bei 114,5 Millionen TV-Zusehern (2015). In Deutschland nimmt die Zahl der Footballfans stetig zu – durchschnittlich 1,9 Millionen Zuschauer saßen 2020 bis weit nach Mitternacht vor dem Fernseher, damit wurde die Bestmarke von 2016 (1,78 Millionen) übertroffen. Der Marktanteil lag in der Spitze gar bei 62,9 Prozent. 2013 schauten sich den Superbowl lediglich 0,95 Millionen Fans in Deutschland live an.