Die Stadtwerke produzieren immer mehr Energie aus Windkraft. Foto: dpa - dpa

Die Stadtwerke Esslingen produzieren immer mehr Strom aus regenerativen Energieträgern. Bis 2025 soll die Hälfte der Bevölkerung ökologisch versorgt werden.

EsslingenGeht es nach Oberbürgermeister Jürgen Zieger, dann soll bis zum Jahr 2025 die Hälfte der Esslinger Bürgerschaft mit regenerativer Energie versorgt werden. Das wären gut 40 000 Menschen. Im vergangenen Jahr haben die Stadtwerke Esslingen (SWE), deren Aufsichtsratsvorsitzender Zieger ist, immerhin für mehr als 20 000 Menschen ökologischen Strom erzeugt und bereits zum Ende dieses Jahres sollen es 30 000 sein.

Der erwartete Sprung im laufenden Jahr erklärt sich aus einer in diesem Februar vom Gemeinderat beschlossenen Beteiligung der SWE am Windpark Aalen-Waldhausen. Für 7,25 Millionen Euro gehören den Stadtwerken nun 25 Prozent des von der EnBW erbauten Windparks. Dadurch können die SWE rechnerisch Strom für rund 6200 Menschen erzeugen und etwa 4800 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Mit der neuen Beteiligung an dem Windpark auf der Ostalb werde das Angebot der SWE an Strom aus Windkraft verdoppelt, erklärte Zieger während eines Pressegesprächs. „Esslingen als Industriestandort braucht viel Strom“, so der OB. „Wir können aber nicht alles auf Esslinger Gemarkung verwirklichen.“

Was die Bilanz der Stadtwerke für 2018 angeht, so haben die SWE 31 129 Megawattstunden (MWh) ökologischen Strom erzeugt, wobei der größte Anteil aus der Windkraft und damit aus verschiedenen Beteiligungen an Windparks in der Ostsee und an Land stammt. Zugenommen hat die Stromproduktion aus Kraft-Wärme-Kopplung. In den Bilanzzahlen für 2018 wirkt sich vor allem das neue Blockheizkraftwerk auf der Flandernhöhe aus, das im Januar vor einem Jahr in Betrieb gegangen ist. Insgesamt wurden 2018 fast 8000 MWh Strom in den Blockheizkraftwerken der SWE produziert (Vorjahr 4623 MWh). Eine Steigerung gab es auch bei der Stromproduktion aus Solarenergie: 6296 MWh Strom erzeugten die SWE über Beteiligungen an den Solarparks in Königsbronn und Riedlingen-Zweifaltendorf. Die Beteiligung am Solarpark Riedlingen-Zwiefaltendorf kam 2018 neu hinzu. Die SWE produzierten außerdem 912 MWh Solarstrom in eigenen Anlagen. Mit Wasserkraft wurden vergangenes Jahr 4424 MWh Strom erzeugt, hinzu kommt Strom aus Biomasse (1092 MWh) in erster Linie über das Holzheizkraftwerk im Scharnhauser Park.

Mit ihren Blockheizkraftwerken, Biomasse-Anlagen, über Geothermie und Solarthermie haben die Stadtwerke Esslingen im vergangenen Jahr 38 440 MWh Wärme für rechnerisch 7900 Personen erzeugt. Das größte Nahwärmenetz ist dabei der Scharnhauser Park. Dort werden nach wie vor neue Gebäude ans Netz angeschlossen. Das größte Blockheizkraftwerk der SWE befindet sich in der Heizzentrale Flandernhöhe. Seit Anfang 2018 ist es nun in Betrieb, produziert Wärme für den Stadtteil und speist gleichzeitig Strom ins Netz ein. Auf der Flandernhöhe entstehen durch die Neubauten der Wohnungsbaugesellschaften und den Umzug der Hochschule in die Weststadt in den nächsten Jahren rund 900 neue Wohnungen. Diese können über die neue Heizzentrale mit Wärme versorgt werden.

„Die umweltfreundliche Versorgung mit Fern- und Nahwärme bauen wir auch in Zukunft weiter aus“, so SWE-Geschäftsführer Thomas Isele. „In Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft können wir ganze Areale effizient und klimaschonend mit Wärme versorgen.“ Hier gebe es nach wie vor Potenzial.