Alle eineinhalb bis zwei Stunden säugt Mutter Jara ihre sechs Welpen. Familie Kaisser sorgt dafür, dass alle genug bekommen. Foto: privat

Zuwachs bei der Züchterfamilie Kaisser: Ihre Leonberger Hündin Jara hat sechs gesunde Welpen zur Welt gebracht. Die Kleinen halten die Züchter ordentlich auf Trab.

Bei Familie Kaisser ist momentan viel los: „Mama Jara liegt gerade in der Wurfkiste. Zwei Babys sind schon abgefüttert, vier noch an ihr dran“, beschreibt Ralph Kaisser, der mit seiner Frau Leonberger Hunde züchtet, die aktuelle Lage. Denn am 27. April hat die Leonberger Hündin Jara ihren zweiten Wurf zur Welt gebracht. Sechs Welpen dürfen nun in den nächsten Wochen bei den Züchtern aufwachsen.

„Das Wichtigste: Der Hündin und den Babys geht es gut“, erzählt Ralph Kaisser am Telefon. Im Hintergrund ist immer wieder ein leises Quietschen von den Welpen zu hören. Besucht werden dürfen sie noch nicht, denn der sechsköpfige Nachwuchs muss vor Ansteckung geschützt werden, so der Züchter. Während Jaras Schwangerschaft hatte der Tierarzt bei einem Ultraschall fünf Welpen gezählt. Allerdings können laut dem Züchter auch immer Welpen übersehen werden.

Eine Geburt wie aus dem Lehrbuch

Pünktlich zum offiziellen Geburtstermin ging es am Nachmittag des 27. April los. „Man merkt das schon im Vorfeld, die Hündin wird unruhiger“, schildert Ralph Kaisser. Jara brachte den Nachwuchs schließlich in der Wurfbox im Welpenzimmer der Familie zur Welt. „Die Geburt verlief wie im Lehrbuch“, so der Züchter. Gegen 18 Uhr wurde der erste Welpe geboren, Nummer zwei und drei folgten bald darauf, dann gab es erst einmal eine Pause. Zwischen 23 Uhr und Mitternacht kam schließlich das letzte Baby. Viele Hunde bringen ihren Nachwuchs laut dem Züchter im Liegen zur Welt – Jara macht das anders: Wie schon bei ihrem ersten Wurf stellte sie sich für die Geburt hin. „Wir mussten die Welpen wieder auffangen“, erzählt Kaisser mit einem Lachen.

Jara kümmere sich rührend um ihren Nachwuchs: „Sie ist eine tolle Mama. Sie putzt die Kleinen und geht immer freiwillig in die Welpenkiste.“ Zwei Mädchen und vier Jungen leben nun in dieser Box im Welpenzimmer. Alle seien bei der Geburt etwa 500 Gramm schwer gewesen, nur ein Mädchen habe weniger gewogen, so Ralph Kaisser.

Viel Arbeit für Familie Kaisser

Mittlerweile haben die kleinen Leonberger schon ordentlich zugelegt: „Die ersten Jungs haben die 900er Marke schon geknackt.“ Noch sind die Kleinen taub und blind. „In den ersten zwei bis drei Wochen besteht ihr Leben aus Trinken, Schlafen und Koten“, erläutert der Züchter. Erst zwei Wochen nach der Geburt gehen ihre Augen auf, ab der dritten Woche werden die kleinen Leonberger dann beginnen, ihre Umwelt wahrzunehmen und umher zu tapsen.

Für die Züchterfamilie Kaisser bedeuten die Welpen momentan vor allem eins: wenig Schlaf. „Babys in diesem Alter trinken Minimum zwölf Mal am Tag“, schildert Ralph Kaisser seinen Alltag. Alle eineinhalb bis zwei Stunden haben sie Hunger – und das rund um die Uhr. Die Züchter legen die Welpen dann an die Zitzen der Mutter. Denn so können sie sichergehen, dass alle genug abbekommen und gleichmäßig wachsen können.

Die Waschmaschine läuft den ganzen Tag

Auch um Mutter Jara kümmern sie sich regelmäßig. Sie brauche immer wieder Ruhezeiten, Bewegung im Garten und ausreichend Futter, erläutert Kaisser. Außerdem müsse auf die Hygiene in der Welpenbox geachtet werden: Mama Jara leckt ihren Nachwuchs zwar sauber, trotzdem muss die Hundematte in der Box häufig gewechselt werden. „Die Waschmaschine läuft bei uns drei- bis viermal am Tag“, erklärt der Züchter.

Vor allem die ersten zwei bis drei Wochen seien viel Arbeit, von den Welpen komme anfangs nicht viel zurück. Auch wenn diese Zeit sehr anstrengend ist, weiß Ralph Kaisser, dass ihn noch viele schöne Momente mit den kleinen Leonbergern erwarten: „Wenn die Welpen später dann zu einem kommen und dieses Gottvertrauen haben, das ist einfach toll.“

Kein Caesar und keine Cleopatra

Die Leonberger Welpen bleiben bei Familie Kaisser, bis sie neun bis zehn Wochen alt sind. Dann werden sie an ihre zukünftigen Familien abgegeben. Namen haben die Kleinen bisher noch nicht. Da es sich um den dritten Wurf der Züchter handelt, müssen die Namen, mit denen die Welpen in die Ahnentafel eingetragen werden, mit einem C beginnen. Eins steht aber für Ralph Kaisser fest: „Es wird keinen Caesar und keine Cleopatra geben“, sagt er und lacht. „Davon gibt es schon zu viele.“

Doch ob tatsächlich alle Welpen weggegeben werden, ist noch nicht klar: „Wir liebäugeln damit, vielleicht eines von den Weibchen zu behalten“, so Kaisser. Dafür müsse die Hündin aber optisch und genetisch gut zu ihrer Zucht passen. Darüber muss der Züchter noch entscheiden. Und vielleicht ist unter den Neugeborenen, die jetzt in der Wurfbox im Welpenzimmer der Familie Kaisser liegen, die zukünftige Mama eines weiteren Wurfes kleiner Leonberger.