Gisela Sick hat von 1946 an mit ihrem Mann Erwin das Sensorunternehmen aufgebaut. Foto: dpa/Sick AG

Sie war beim Sensorunternehmen Sick von der ersten Stunde an dabei und setzte sich für Belange der Mitarbeiter ein. Nun trauert das Unternehmen um sie.

Die südbadische Unternehmerin Gisela Sick ist tot. Die Aufsichtsrats-Ehrenvorsitzende des Sensorunternehmens Sick starb am vergangenen Freitag im Alter von 101 Jahren, wie das Unternehmen in Waldkirch im Kreis Emmendingen mitteilte. 

Gisela Sick habe von 1946 an mit ihrem Mann Erwin das Sensorunternehmen aufgebaut. Es entstand damals in Vaterstetten bei München. 1954 zog die Familie nach Baden, zunächst nach Oberkirch, später nach Waldkirch, dem heutigen Firmen-Stammsitz. 

Der Konzern ist weiterhin im Familienbesitz, wie eine Sprecherin sagte. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 2,31 Milliarden Euro, der Gewinn 134 Millionen Euro. Weltweit beschäftigte Sick zum Ende vergangenen Jahres 12.185 Menschen. Die Technik von Sick hilft Industrieunternehmen beim Steuern digitaler und automatisierter Prozesse.

Einsatz für Vereinbarkeit von Familie und Beruf

„Gisela Sick war eine beeindruckende Persönlichkeit“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Mats Gökstorp. „Sie war eine Frau mit großem Mut, starker Schaffenskraft und unternehmerischer Weitsicht. Das hat unseren Weg zum globalen Konzern geebnet.“ Gründer Erwin Sick war 1988 gestorben. 

Gisela Sick setze sich unter anderem für die berufliche Ausbildung ein, wie das Unternehmen berichtete. „Viele Initiativen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, insbesondere bei der Kinderbetreuung, und zur Förderung junger Menschen gehen direkt auf Gisela Sick zurück.“ Die Unternehmerin war vielseitig: Bei der Feier zu ihrem 100. Geburtstag im November 2022 setzte sie sich an den Flügel und spielte für die Gäste.