Teile des Kupferdachs der Stuttgarter Oper. (Archivbild) Foto: dpa/Christoph Schmidt

Heftige Sturmböen hatten Ende Juni ein großes Kupferteil vom Dach des Stuttgarter Opernhauses gerissen. Nun stoßen zwei SPD-Politiker eine Debatte über das Dachstück als Denkmal an.

Stuttgart - Das alte und demolierte Kupferdach der Stuttgarter Oper könnte selbst als ein Haufen Altmetall noch eine künstlerische Rolle spielen. Heftige Sturmböen hatten das große Kupferteil Ende Juni vom Dach des sanierungsbedürftigen Hauses gerissen. Nun stoßen zwei SPD-Politiker eine Debatte über das Dachstück als Denkmal an - und finden Gehör beim Stuttgarter Oberbürgermeister.

In einem offenen Brief an Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Finanzminister Danyal Bayaz (beides Grüne) und OB Frank Nopper (CDU) bringen die SPD-Politiker das Kupferknäuel als „Erinnerungsort für dieses in vielerlei Hinsicht schwierige Jahr“ ins Spiel. Das Objekt habe eine skulpturenhafte kraftvolle Ausstrahlung, heißt es in dem Schreiben des SPD-Landtagsabgeordneten Martin Rivoir und des Stuttgarter Gemeindefraktionsvorsitzenden Martin Körner. „Einerseits natürlich als Symbol für die Sanierungsbedürftigkeit des Littmannbaus, andererseits aber auch als Ausdruckder Folgen des weiter fortschreitenden Klimawandels.“

Stuttgarts Rathauschef Nopper ist offen für die Idee

Außerdem sei es eine „soziale Plastik“, die für den Einsatz der Rettungsmannschaften in jener Unwetternacht stehe, sagte Rivoir am Montag der dpa. Gemeinsam mit Körner schlägt er einen Wettbewerb vor, um das Objekt weiterzuentwickeln, zu sichern und als dauerhaft angelegte Skulptur im Schlossgarten zu verorten. „Wir sind der Meinung, dass dieses Objekt erhalten und sein bedeutungshaftes Potenzial gehoben werden sollte“, schreiben beide weiter.

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Stuttgarts Rathauschef Nopper ist für die Idee durchaus offen. „Es lohnt in jedem Fall, genauer hinzusehen, ob das Knäuel im Schlossgarten bleiben kann“, sagte er der „Bild“-Zeitung, die am Montag über die Idee berichtete. „Es könnte für ein von der Natur geschaffenes Denkmal stehen.“

Das Opernhaus, auch bekannt als Littmann-Bau, soll für einen Milliardenbetrag saniert werden. Vor allem das Dach aus dem Jahr 1911 gilt als enorm marode.