Ein besonderer Ort in Stuttgart für ein besonderes Festival: das Lapidarium Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Im Stuttgarter Lapidarium ist ein Gegenprogramm zur Hektik des Alltags gesetzt worden. Die Besucher haben ein Ziel: Entspannung.

Für Katja Nellmann ist es „eine schöne späte Genugtuung, dass nun die Nymphe unter dem Portal des Stuttgarter Gasthofs ‚König von England’ steht!“ Die Kunsthistorikerin taucht ins 18. Jahrhundert ein, in die Zeit als Herzog Carl Eugen von Württemberg den Nymphenentwerfer Johann Heinrich Dannecker zum Hofbildhauer mit lebenslanger Dienstverpflichtung ernannte. Sie führt durch die Sammlung von Steinwerken, Skulpturen, Grabsteinen und Bauplastiken aus verschiedensten Jahrhunderten, auch zum seltenen Mosaikboden aus Arae Flaviae, wie Rottweil zu römischen Zeiten hieß. Im Stuttgarter Lapidarium stehe Danneckers Nymphe im Mittelpunkt, freut sie sich. Aber staatliche Großaufträge seien damals doch an internationale Größen gegangen, etwa die Schillerfigur an den dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen. Er ging im ‚König von England’ ein und aus, dem ersten Haus am Platz, wo Frédérc Chopin an der Revolutionsetüde komponiert, der Dichter Wilhelm Hauff an der ‚Bettlerin vom Pont des Arts’ geschrieben haben soll.