Das Online-Voting für die Auszeichnung des freiwilligen Engagements läuft noch bis heute Abend, 3. Februar. Herzliche Einladung: Stimmen Sie ab.
Jetzt haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Qual der Wahl. Den von der Jury nominierten Kandidatinnen und Kandidaten können Sie ab sofort im Online-Voting für den Ehrenamtspreis ihre Stimme geben. Bis zum 3. Februar um Mitternacht können Sie abstimmen. Die Preisverleihung für die Sieger oder Siegerinnen am 20. März richtet wieder die Volksbank in ihren Räumen in Bad Cannstatt aus. Dieses Mal vergibt die Volksbank 15 000 Euro an Preisgeldern. Die drei Bestplatzierten aus dem Online-Voting erhalten jeweils 3000 Euro. Alle Nominierten mit ihren Paten und Patinnen werden zum Festakt eingeladen, denn der Abend wird spannend, wenn das gut gehütete Geheimnis der Abstimmung gelüftet wird.
Ausnahmsweise werden zwei Preise der Jury mit jeweils 3000 Euro vergeben. Einmal der neue Preis für ein Schülerprojekt und zum anderen die Auszeichnung für ein Projekt aus dem Bereich Soziales. Auch diese Gewinner werden erst bei der Preisverleihung bekannt gegeben. Für das Online-Voting sind folgende Kandidatinnen und Kandidaten nominiert.
Die Paddlerin Wenn die Pink Broncos mit ihrem Drachenboot über den Neckar gleiten, ahnt niemand, was diese begeisterten Ruderinnen verbindet. Sie alle haben die Horrordiagnose Brustkrebs hinter sich. Anette Spitzenpfeil von der Frauenselbsthilfegruppe Krebs hat die Idee vom Pink Paddeling mit viel Organisationstalent, der finanziellen Förderung durch die AOK sowie durch die Unterstützung des Kanuclubs Stuttgart verwirklicht. Kristin Hasselwander hat Anette Spitzenpfeil für den Ehrenamtspreis vorgeschlagen, weil sie einen geschützten Raum schafft für Frauen, die mit der Diagnose Brustkrebs leben müssen und sich hier ohne Scheu austauschen können. Vor allem jedoch sollen die betroffenen Frauen gemeinsam lachen und wieder Kraft schöpfen können.
Der Anstifter Was tun für die Stadt. Das ist das Motto von Peter Grohmann. Der 87-jährige Wortgewaltige ist zum Beispiel Mitbegründer des Theaterhauses, er hat sich dafür eingesetzt, dass das Hotel Silber zur Gedenkstätte wurde, und er ist publizistisch tätig. „Die Demokratie braucht Menschen, die das Maul aufmachen“, und das versucht er auch Schülern und Schülerinnen zu vermitteln. Einmischen ist wichtig. Dorothea Baltzer hat ihn vorgeschlagen, weil er mit seinem Verein „Die Anstifter“ für „Eigensinn und Zivilcourage“ ein offenes Forum bietet, für Menschen, die unzufrieden sind und etwas verändern wollen.
Die Trösterin Sarah Felk schafft kleine Glücksmomente für Eltern, die verzweifelt sind. Sie häkelt Rasseln, bastelt Traumfänger, strickt kleine Bären, näht Bodys und Pumphosen, durch die die Schläuche der medizinischen Apparaturen passen. So macht sie schwerkranken Kindern im Olgäle eine Freude. Mit ihrem eigenen, inzwischen verstorbenen Sohn hat sie selbst diese schwere Zeit durchlebt. „Ich habe damals einer Mutter, die verzweifelt war, eine Rassel für ihr Baby geschenkt. Und sie hat sich so gefreut, dass ihr kleines krankes Kind etwas Schönes bekam.“ Dieses Erlebnis hat Sarah Felk dazu gebracht, auch anderen Kindern und ihren Eltern so eine kleine Freude zu bereiten. Alexandra Thomas schlägt sie für den Preis vor, weil sie den Klinikaufenthalt für die Kinder und die sorgenvollen Eltern etwas leichter macht.
Der Trainer Kicken macht Spaß. Seit 34 Jahren verschafft Martin Lipp solchen Jungs, die wegen eines Handicaps in keinem Sportverein Platz finden, diese Freude. Jeden Spieler fördert er individuell, die Trainingseinheiten gestaltet er so, dass niemand überfordert ist. Das Strahlen in den Augen der Spieler, der enge persönliche Kontakt und das Vertrauen, das ihm die Fußballer über Jahre entgegenbringen, begeistert ihn und ist seine Motivation. Rosemarie Decker hat Martin Lipp vorgeschlagen. Sie selbst hat einen behinderten Sohn, der seit vielen Jahren in Lipps Mannschaft mit Begeisterung trainiert und dort übers Kicken hinaus auch viel für das Leben gelernt hat.
Die Spaziergängerin Die munteren, älteren Damen um Frieda Kraus gehören zum Ortsbild vom Stadtteil Giebel. Jeden Dienstag treffen sie sich zum Spaziergang. Vor dem Start werden mit großen Armbewegungen die Wolken weggeschoben, dann werden kleine gymnastische Übungen auf dem Platz gemacht. Dass ausschließlich Frauen mit von der Partie sind, war nicht beabsichtigt, sondern hat sich im Lauf der Zeit so ergeben. Fast nichts hält die Spaziergängerinnen von ihrem wöchentlichen Ausflug ab, nur Glatteis. Es wird geplaudert und gelacht, und das ist auch der Grund, weshalb Ingrid Lux als Patin Frieda Kraus für den Ehrenamtspreis vorgeschlagen hat. Denn hier finden alle, die sonst niemand zum Spazierengehen hätten, eine Gemeinschaft, in der sie sich wohlfühlen.
Die Helferinnen Elka Edelkott und Katja Walterscheid haben mit ihrem Verein Just Human rund 20 humanitäre Projekte weltweit angestoßen. So leisten sie zum Beispiel direkte Hilfe für Geflüchtete in griechischen Lagern, betreiben ein Schutzhaus für Frauen und Kinder in Athen, helfen Geflüchteten aus der LSBTTIQ-Community. Viel Leid haben die beiden Aktivistinnen vor Ort gesehen und deshalb 2017 den Verein gegründet, um konkret helfen zu können. Seither haben sie 750 000 Euro für Menschen in Not gesammelt. Klaus Wagner hat sie vorgeschlagen, weil es ihr großes Ziel ist, „Menschlichkeit grenzenlos“ umzusetzen.
Die Farmerin Wenn andere ins Bett gehen, sitzt Claudia Hauger in mancher Nacht noch am PC und erledigt Büroarbeiten für die Jugendfarm Weilimdorf. Als Mutter mehrerer Töchter ist sie in die Vorstandsarbeit des Vereins hineingestolpert. Eigentlich wollte sie nur ein wenig mithelfen, als ihre Kinder regelmäßig auf der Jugendfarm Stockbrot gebacken, die Ziegen, Ponys, Hühner und Kaninchen gestreichelt und versorgt haben. Mittlerweile managt sie die Jugendfarm. Sie sammelt Spenden, macht die Buchhaltung, packt auf der Baustelle für ein neues Jugendfarmgebäude mit an und versorgt als Tierpatin gemeinsam mit ihren Kindern an den Wochenenden die Tiere. Beate Winter hat sie vorgeschlagen, weil es ihr imponiert, wie sich Claudia Hauger für die Jugendfarm einsetzt und darüber keine großen Worte verliert.
Der Rechner Orientierungslos im Zahlenraum – vielen Schülern und Schülerinnen ist Mathematik ein Rätsel. Franz Bühler war Mathelehrer und gibt jetzt im Ruhestand bei der mobilen Jugendarbeit Sillenbuch, Heumaden und Riedenberg kostenlos Nachhilfe von der fünften Klasse an bis zum Abitur. Die strahlenden Augen und die Freude der Kinder und Jugendlichen, wenn Aufgaben gelöst sind, sind der Motor für sein Engagement. Sarah Koch hat ihn vorgeschlagen und betont, dass er viel mehr ist, als ein Mathe-Nachhilfelehrer. Er hat immer ein offenes Ohr und ist eine Vertrauensperson auch für Themen, die außerhalb des Zahlenraums liegen.
Die Verbindungsfrau Wie tickt das Gegenüber? Welche kulturellen, gesellschaftlichen oder sozialen Hintergründe beeinflussen das Denken und Handeln? Wer in seinem Job eine leitende Funktion hat, sollte sich solche Unterschiede bewusst machen und sich mit solchen Fragen auseinandersetzen. Elke Müller bringt deshalb in ihrem Verein „Interferenzen“ Menschen aus sehr unterschiedlichen Bereichen zusammen. Sie alle haben eine verantwortungsvolle Position in ihrem Beruf und lernen andere Sicht- und Denkweisen kennen. Sabine Pohlner schlägt Elke Müller als Kandidatin vor, weil sie Menschen zusammenbringt, die sich sonst nie begegnet wären.
So stimmen Sie online über die Kandidatinnen und Kandidaten ab
Abstimmung
An der Online-Abstimmung können Sie ab sofort bis einschließlich 3. Februar unter folgendem Link teilnehmen: https://stzlinx.de/voting
Infos
Alles Wissenswerte über den Ehrenamtspreis und die Gewinner der Vorjahre sowie die Vorstellung aller aktuell Nominierten mit einem kurzen Text und dem Videoporträt sowie den Link zur Abstimmung finden Sie auch unter https://www.stuttgarter-des-jahres.de