Alles Schöne geht mal vorbei: Benji Blomenhofer schließt seine TinTin Bar nach fast sieben Jahren und ruft die Gäste dazu auf, „nicht traurig“ zu sein. Was ist der Grund für den Abschied der TinTins? Wie geht es weiter?
Der TinTin-Shaker besteht aus zwei Bechern, die zum Schütteln ineinander gesteckt werden. Als Benji Blomenhofer, Jonas Hald und Konstantin Kuld 2018 ihren Traum erfüllt haben, eine eigene Bar zu eröffnen, benannten sie ihre kleine und feine Location an der Neuen Weinsteige nach diesem Zubehör für Cocktails. Tintin ist aber auch der französische Name eines Comichelden, der mit seinem Hund lustige Abenteuer erlebt – in Deutschland sind die beiden als Tim und Struppi bekannt.
Das Abenteuer der TinTin Bar neigt sich in Stuttgart nun dem Ende entgegen. Die Kollegen Kuld und Hald sind bereits ausgestiegen – nun will sich auch Blomenhofer beruflich verändern. „Die Vernunft siegt“, so formuliert es der verbliebene Chef des einstigen Trios selbst. Künftig werde er seiner zweiten Leidenschaft, der Steuerberatung, folgen und sich aus der Gastronomie zurückziehen, die nicht immer so lukrativ sei wie jene Branche, die Mandaten fit macht fürs Finanzamt. Die Bar sei sein „Herzensprojekt“ gewesen, doch mit bald 40 Jahren sei es an der Zeit, künftig den Risiken eines Wirts zu entgehen.
Lob vom Fachmagazin für das TinTin
Die Kombination von gehobenen, meist klassischen Drinks mit Barfood findet man in Stuttgart selten wie hier. „Das TinTin steht wie keine andere Bar in Stuttgart für straighte, knackige und potente Cocktails“, schreibt das Magazin „Mixology“ in seinem Barguide, „eine sorgsam kuratierte Spirituosenauswahl und ein wohldosierter Umgang mit Zucker machen‘s möglich.“
Auf Instagram bittet Benji Blomenhofer die Gäste, „nicht traurig“ zu sein. Sein Ziel ist es, dass es in dieser Bar unter neuer Führung weitergeht. Der scheidende TinTin-Chef sagt unserer Redaktion, dass er bereits in Kontakt mit Bewerbern ist, die Interesse an dem Lokal an der Neuen Weinsteige hätten und wohl etwas Neues auch mit neuem Namen an diesem Ort eröffnen wollten. Bis „spätestens März“ will Blomenhofer als Barbetreiber aufhören, kann sich aber vorstellen, dies schon früher zu tun, wenn die Nachfolge geklärt ist.
„Wir haben alles ein bisschen anders gemacht als andere“, sagt der Wirt und künftige Steuerberater und erklärt damit den Erfolg von TinTin. Die Lage am Rande der Innenstadt schließe zwar Laufkundschaft weitgehend aus, doch die Zahl der Reservierungen sei immer sehr hoch gewesen, „sodass wir immer wussten, wie viel Personal wir für den Abend brauchen.“
Am 8. Januar macht die TinTin Bar wieder auf
Dass die Bar an der Neuen Weinsteige momentan geschlossen ist, habe nichts mit seinem bevorstehenden Abschied zu tun, sagt er. „Wir haben immer zwischen den Jahren zu.“ Am 8. Januar wird wieder aufgemacht – und dann beginnt der Schlussspurt der TinTins bis zum Abschied. Blomenhofer bedankt sich via Instagram bei den Gästen: „Ihr habt uns gezeigt, was wir können und uns zugleich ermöglicht, uns unsere anders geartete Zukunft aufzubauen.“