Stuttgart - Ab Dienstag, 17. Mai, müssen sich Fahrgäste, die mit Stadtbahnen und Bussen der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) in der Innenstadt unterwegs sind, umstellen. Auf nahezu allen Linien ergeben sich neue Abfahrts- und Umsteigezeiten. Anlass ist der Umbau der Haltestelle Staatsgalerie. Sie wird im Rahmen des Bahnprojekts Stuttgart 21 modernisiert.
Voraussichtlich eineinhalb Jahre kann der rund 740 Meter lange Abschnitt zwischen den Haltestellen Staatsgalerie und Charlottenplatz nicht genutzt werden. Eine Sperrung mit Folgen: vor allem für die Stadtbahnlinien U 1, U 2, U 4 und die Veranstaltungslinie U 11. Aber auch auf andere Verbindungen wirken sich die Bauarbeiten aus.
Weil die Stammstrecke durch die Innenstadt nicht zur Verfügung steht, weicht die U 1 nach Pfingsten über den Rotebühlplatz, den Berliner Platz und den Hauptbahnhof aus. Ergänzend dazu führt die SSB die Linie U 21 ein, die zwischen dem Südheimer Platz in Heslach und dem Charlottenplatz verkehrt. Die U 2, die zwischen Neugereut und Botnang unterwegs ist, wird ebenfalls über den Hauptbahnhof und den Berliner Platz umgeleitet, fährt aber nicht mehr über den Rotebühlplatz. Die U 4 wird auf ihrem Weg zwischen Untertürkheim und dem Hölderlinplatz unterbrochen und in zwei Linien aufgeteilt. Die eigentliche U 4 ist nur noch zwischen Untertürkheim und dem Neckartor unterwegs. Die neue Linie U 24 wird dann auf dem zweiten Abschnitt zwischen Charlottenplatz und Hölderlinplatz im Einsatz sein. Die U 11, die Veranstaltungslinie zum Neckarpark, fährt vom Charlottenplatz über den Berliner Platz und den Hauptbahnhof zum Neckartor und von dort wie gewohnt nach Bad Cannstatt.
Die SSB schätzt, dass etwa zehn Prozent aller Stadtbahnfahrgäste - also täglich rund 43 000 - von den Veränderungen betroffen sind. Für sie werden Fahrzeiten länger oder kürzer; für manche entfällt das Umsteigen, andere müssen zusätzliche Umstiege in Kauf nehmen. Neues Drehkreuz wird durch die Trennung der Verbindung zwischen Staatsgalerie und Charlottenplatz die Stadtbahnhaltestelle des Hauptbahnhofs. Hier rechnet die SSB mit einer deutlichen Zunahme der Umsteiger. Während bislang an einem Werktag 74 660 Fahrgäste dort die Stadtbahn wechseln, stellt man sich ab Dienstag, 17. Mai, auf mehr als 106 000 Personen ein. Wer wegen der Umleitung sein Fahrziel nicht wie gewohnt mit einem Kurzstreckenticket erreicht, muss trotzdem nicht mehr bezahlen: Der Tarif gilt, wie schon bei anderen baustellenbedingten Einschränkungen praktiziert, trotzdem.
Die Änderungen des Stadtbahnbetriebs macht auch zahlreiche Anpassungen beim Fahrplan der Busse notwendig. „Denkbar ist, dass aus dem Stuttgarter Osten Verlagerungen von der Stadtbahn zum Bus erfolgen werden. Aus diesem Grund werden das Fahrplanangebot und damit die Kapazität der Linie 42 ausgebaut“, sagt SSB-Sprecherin Susanne Schupp. „Im morgendlichen Berufsverkehr fährt die Linie 42 für eine Stunde lang zwischen Gablenberg und Erwin-Schöttle-Platz alle fünf Minuten, außerhalb dieser Spitzenstunden wird der Siebeneinhalb-Minuten-Takt länger gefahren.“ Die Buslinie 45 werde von Buchwald kommend über den bisherigen Endpunkt Ostendplatz weiter bis Bahnhof Bad Cannstatt fahren. Der 56er fährt dafür nur noch von Münster bis zur Mercedes-Benz-Welt. „Die staugeplagte Linie 56 wird gekürzt, um einen stabileren Betrieb zu erreichen“, so Schupp.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.ssb-ag.de.