Die Hexen werden sich wieder an die Zuschauer ranmachen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Mit dem Faschingsumzug am Dienstag ist der Höhepunkt der fünften Jahreszeit erreicht. Wer kann, sollte es vermeiden, mit dem Auto in die Stuttgarter Innenstadt zu fahren.

Stuttgart - Närrischer als am 25. Februar wird es dieses Jahr nicht mehr in der Landeshauptstadt. Um 14 Uhr beginnt der Faschingsumzug in der Innenstadt. Die Aufstellung beginnt unter der Paulinenbrücke in der Tübinger Straße. Von dort geht geht es rechts in die Eberhardstraße, links in die Marktstraße und dann – erster Höhepunkt – auf den Marktplatz, der wie in den vergangenen Jahren wieder bestens gefüllt sein wird mit Schaulustigen. Und über die Kirchstraße geht der närrische Trupp zum Schlossplatz vor den Königsbau, wo nochmals die Stimmung steigt.

Doppelt feiern auf dem Schlossplatz

Hier wird doppelt gefeiert. Denn nach dem Königsbau geht der Umzug rechts in die Bolzstraße. Und beim Kunstgebäude gibt es noch mal einen finalen Rechtsschwenk, und die Narren betreten wieder den Schlossplatz, aber jetzt vorbei am Neuen Schloss.

Dort ist – wie in den vergangenen beiden Jahren – Konfetti-Werfverbot. Denn der Platzbelag aus kleinen Pflastersteinen ist historisch nachempfunden und sehr empfindlich, so der Eigentümer dieses Teils vom Schlossplatz, das Land Baden-Württemberg. Und Papierschnipsel, die dort nicht sofort aufgehoben werden, können da großen Schaden anrichten. „Wir haben uns damit abgefunden und halten uns daran“, bemerkt Thomas Klingenberg mit resignierendem Unterton.

Das Land und das Konfetti-Verbot

Das Land hat dazu eine launige Reaktion parat: „Da wir keine Spielverderber sind, ging und geht Konfetti für uns in Ordnung, sofern die Veranstalter im Nachhinein die entsprechend notwendige Reinigung übernehmen“, so Benjamin Hechler, Sprecher des Landesfinanzministeriums: „Der Veranstalter hatte bisher darauf verzichtet; das war auch so im Vertrag festgehalten.“ Die Möbler wollen halt einfach nicht kehren direkt nach dem Umzug, so sieht es aus.

Mit dem Auto sollte an diesem Dienstag tunlichst niemand in die Innenstadt fahren. Die Tübinger Straße ist von neun Uhr an gesperrt, alle Halte- und Parkmöglichkeiten sind entlang der Strecke schon von acht Uhr an aufgehoben. Der Lieferverkehr hat zwischen 13 und 17 Uhr keine Chance mehr, das gilt ebenso für die Zu- und Abfahrten bei den Parkhäusern. Die Busse, die sonst zwischen Charlottenplatz, Planie und Rotebühlplatz kreuzen, werden zwischen 12.30 und 16.30 Uhr umgeleitet. Und Taxen müssen da auch einen Bogen drum herum machen.

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Stattdessen erobern die Schwarzen Störche mit den Seewiesenhexen die Straßen der Innenstadt, ebenso die Twister Twins und die Reichenbacher Moschtschlozer an der Umzugsspitze, bevor der erste Möbelwagen mit Ehrengästen folgt. Dann haben die Donzdorfer Waldschraten und die Donzdorfer Schloßgoischdr, die Mandelhandel und die Ditzinger Glemshexen ihren Auftritt im Umzug.

Polizei ist gut vorbereitet

Die Polizei ist auch dabei für einen guten Umzugsverlauf. „In enger Absprache mit der Polizei und den Sicherheitspartnern werden Standards und Maßnahmen zum Schutz der Teilnehmer festgelegt und angeordnet“, so die Stadtsprecherin Ann-Katrin Keicher: „Sollte wegen Sturmes oder Unwetter ein Eingreifen notwendig werden, so treffen wir diese Entscheidung ebenfalls mit der Polizei und den Sicherheitspartnern.“ Und sie fügt hinzu: „Aus Gründen der Sicherheit können wir hier nicht ins Detail gehen.“ Schon am Montag gibt es in der Innenstadt einen Fasching für Kinder, und zwar von 14 Uhr an im Großen Sitzungssaal im Rathaus. Die Stadtverwaltung und die Gesellschaft Möbelwagen haben ein buntes Programm zusammengestellt. Und zuvor um 11.11 Uhr gibt es einen Auftritt der Karnevalsaktivisten im vierten Stock des Rathauses.