Im Zuge der Türkei-Wahl rückte die Polizei in Stuttgart zum Einsatz auf die Theodor-Heuss-Straße aus. Foto: 7aktuell.de/Andreas Werner/7aktuell.de | Andreas Werner

Die Wahl in der Türkei erhitzt die Gemüter in Stuttgart: Hunderte Autos fahren mit Türkei-Fahnen geschmückt durch die Stadt. Teils fliegen Steine und Flaschen, auf der Theodor-Heuss-Straße eskaliert eine Auseinandersetzung.

Mit spontanen Autokorsos und Aufmärschen haben auch in Stuttgart Hunderte Menschen den Sieg von Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan bei der Präsidentenwahl in der Türkei gefeiert. Dabei sei es nicht immer friedlich geblieben, berichtet Jens Lauer, Sprecher der Stuttgarter Polizei, auf Nachfrage unserer Redaktion am Montagmorgen.

Mehrere Hunderte Fahrzeuge seien am Sonntagabend nach der Stichwahl mit einem Hupkonzert und Türkei-Fahnen schwenkend durch die Stadt gefahren – teils wurden die Korsos dabei von Unbekannten mit Flaschen und Steinen beworfen. Das größte Aufkommen gab es dem Polizeisprecher zufolge auf dem Cityring, der Theodor-Heuss-Straße und am Rotebühlplatz, auch in Feuerbach waren viele auf den Straßen unterwegs.

Gewalttätige Auseinandersetzung in Stuttgart

Auf der Theodor-Heuss-Straße sei es schließlich zu einer schwerwiegenden Auseinandersetzung mit drei teils schwer verletzten Menschen gekommen. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge handelt es sich mutmaßlich um Stichverletzungen. Rettungskräfte brachten demnach zwei Menschen mit schweren und eine Person mit leichten Verletzungen in Krankenhäuser.

Die genauen Hintergründe zum blutigen Streit waren zunächst unklar. Zur genauen Lage in der Nacht wollten sich die Beamten im Laufe des Montags äußern. Die Ordnungshüter wurden mehrmals zu Einsätzen gerufen, doch beim Eintreffen am Tatort zerstreuten sich die Menschen immer wieder.

Auch in andere Städten wie unter anderem Berlin, Duisburg oder Hamburg fuhren hupende und mit Türkei-Fahnen geschmückte Autos durch die Straßen. Die Feiern blieben laut Polizei überwiegend friedlich. In Mannheim allerdings kam es zu Auseinandersetzungen. Polizisten wurden mit Gegenständen beworfen, Teilnehmer der Autokorsos gerieten mit Fußgängern aneinander. Verletzt wurde aber niemand.

Korsos mit Hunderten Menschen

In Duisburg waren nach Angaben der Polizei mehrere Hundert Autos und mehrere Hundert Menschen zu Fuß unterwegs. Bis auf vereinzeltes Zünden von Pyrotechnik blieb es laut einem Polizeisprecher friedlich. Autokorsos gab es auch in Hamburg, vor dem türkischen Konsulat in der Nähe des Dammtor-Bahnhofs bildeten sich lange Schlangen hupender Wagen. Auf der Wiese vor dem Konsulat feierten allein etwa 1000 fahnenschwenkende Anhänger Erdogans ihren Präsidenten. Weitere Feiern und Korsos mit Hunderten Menschen wurden aus Berlin, Frankfurt und München gemeldet. In Essen gab es laut der Polizei eine kleinere Demonstration vor dem dortigen Generalkonsulat.