Die Züge der Gäubahn sollen auf der innerstädtischen Panoramastrecke bleiben, bis ihr Anschluss an den Flughafen fertig ist. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Stuttgarter Gemeinderat will fraktionsübergreifend, dass die Gäubahn nicht in Vaihingen endet, sondern auf der Panoramastrecke zu einem neuen Nordhalt fährt.

Am 18. Juli tagt der Lenkungskreis zum Bahnprojekt Stuttgart 21. Das politisch besetzte Gremium will erstmals den Finanzierungsvertrag für das Bahnprojekt ändern. 270 Millionen Euro aus dem Budget sollen an den Bund für den Bau des Pfaffensteigtunnels zwischen Böblingen und dem Landesflughafen gegeben werden. Auf dieser Strecke sollen die Züge der Gäubahn von Zürich aus voraussichtlich von 2035 an in den S-21-Tiefbahnhof finden, bis dahin wäre ihr Endhalt nach Plänen der Bahn AG in Stuttgart-Vaihingen.

Der Gemeinderat der Landeshauptstadt will OB Frank Nopper (CDU) an diesem Donnerstag in der Vollversammlung für die Verhandlungen im Lenkungskreis klare Ziele vorgeben. Grüne, CDU, SPD, das Linksbündnis, FDP, Puls und Freie Wähler haben am Dienstag in einem Antrag erklärt, dass sie eine Stilllegung der Panoramastrecke, auf der die Gäubahnzüge zwischen Vaihingen und dem Kopfbahnhof verkehren, nicht billigen werden. Was Nopper im Lenkungskreis zu Panoramabahn aushandele, stehe unter dem Vorbehalt des Gemeinderates.

Klare Stellungnahme gegen Pläne der Bahn

Die Fraktionen, die 56 der 60 Sitze im Rat stellen, wollen, dass die Gäubahnzüge nicht in Vaihingen enden, sondern zu einem noch zu bauenden Nordhalt beim Nordbahnhof durchfahren. Das ist zwischen Land, Stadt und Region Stuttgart schon länger beschlossen, die Deutsche Bahn AG hat aber erklärt, sie werde hinter dem Halt Vaihingen Prellböcke auf die Strecke stellen. Bis der Neubau zum Flughafen fertig sie, müsse die alte Strecke in betriebsfähigem Zustand gehalten werden, so die Fraktionen. Und zwar „inklusive notwendiger technischer Ertüchtigungen unter Einbindung in die Planungen zu ETCS“, das ist die neueste Leit- und Sicherungstechnik. Vertraglich gesichert werden müsse der Bau des Nordhalts und weiterer Anschlüsse nach Norden und Osten. Die Stadt müsse im Lenkungskreis eine Einigung zur Gäubahn erreichen, die deren Betrieb sichere und auf der Panoramastrecke einen dauerhaften Betrieb ermögliche.