Die Gäubahnstrecke Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete beklagt, der Verband Region Stuttgart werde seiner Verantwortung für Fahrgäste in keiner Weise gerecht.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel hat in die neu aufgeflammte Diskussion über die Panoramabahnstrecke in Stuttgart eingegriffen. Seine Forderung: Diese Strecke müsse unbedingt erhalten werden. Der Hauptbahnhof müsse darüber oberirdisch nach nur kurzer baustellenbedingter Unterbrechung im Jahr 2025 direkt erreichbar bleiben, bis die Gäubahn Jahre später über den Flughafen mit dem neuen Tiefbahnhof verbunden ist.

Gastel reagierte damit auf einen Bericht unserer Zeitung, wonach man nun beim Verband Region Stuttgart (VRS) die Hoffnung beerdigt, dass mittels einer neuen Station „Nordhalt“ Züge von Stuttgart-Vaihingen her wenigstens in die Nähe des Hauptbahnhofs geführt werden können. Dort sollten Fahrgäste von und zum Hauptbahnhof umsteigen können, wenn die Gäubahnstrecke im Gleisfeld hinter dem Hauptbahnhof wegen neuer Streckenbauten im Gefolge des Projekts Stuttgart 21 gekappt wird. Nach Plänen vor vielen Jahren sollte die Kappung in dem Bereich einmal rund sechs Monate währen, später verfolgte die Deutsche Bahn AG dann aber das Konzept einer Endstation in Stuttgart-Vaihingen mit Umsteigen von und zu den S-Bahnen. Für mehr Leistungsfähigkeit kam schließlich eine neue Station Nordhalt mit weiteren Umstiegsmöglichkeiten von und zum Hauptbahnhof in die Überlegung.

Warnung vor überfüllten S-Bahnen in Vaihingen

Gastel klagt: „Immer, wenn es um die Gäubahn geht, wird ein Trauerspiel aufgeführt.“ Bereits der Ausbau der eingleisigen Abschnitte südlich von Horb komme so gut wie nicht voran. Damit würden viele Verspätungen einfach so hingenommen. Nun drohe eine Entscheidung gegen die eindeutigen Fahrgastinteressen: Fahrgäste müssen dann umsteigen, was einen Komfortverlust und für viele auch den Verlust ihrer Anschlussverbindungen bedeuten würde. In Stuttgart-Vaihingen, wo die Züge der Gäubahn über Jahre hinweg enden würden, wären S- und Stadtbahnen in die Innenstadt zumindest in der morgendlichen Hauptverkehrszeit überfüllt. Der VRS werde seiner besonderen Verantwortung für die Fahrgäste in keiner Weise gerecht.