„Sie können ein Verhalten nicht auslöschen, aber Sie können es durch etwas anderes ersetzen“, erläutert Per Carlbring von der Universität Stockholm. (Symbolbild) Foto: dpa/Daniel Naupold

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es bei Neujahrsvorsätzen auf die Formulierung ankommt. Zwischen „Ich esse künftig mehr Obst“ und „Ich esse keine Süßigkeiten mehr“ liegt demnach ein großer Unterschied.

Stockholm/Bremen/Zürich - Der Erfolg von Neujahrsvorsätzen hängt auch davon ab, wie sie formuliert werden. Wer abnehmen möchte, habe bessere Erfolgschancen mit dem Vorsatz „Ich esse künftig mehr Obst“ als mit „Ich esse keine Süßigkeiten mehr“. Das haben schwedische Wissenschaftler in einer Studie gezeigt. „Sie können ein Verhalten nicht auslöschen, aber Sie können es durch etwas anderes ersetzen“, erläutert Per Carlbring von der Universität Stockholm in einer zur Studie veröffentlichten Mitteilung.

Für ihre im Fachmagazin „Plos One“ veröffentlichte Untersuchung teilten die Wissenschaftler der Universitäten von Stockholm und Linköping 1066 Freiwillige in drei Gruppen ein, die alle Ende 2017 Neujahrsvorsätze fassten. Die meisten Vorsätze kreisten um die eigene körperliche Gesundheit, Gewichtsabnahme und bessere Essgewohnheiten. Die erste Gruppe bekam während der Studie gar keine Hilfe, die zweite ein wenig und die dritte viel - etwa in Form von regelmäßigen Kontaktaufnahmen und E-Mails mit nützlichen Tipps.

„Es zeigte sich, dass die Unterstützung, die die Teilnehmer erhielten, keinen großen Unterschied machte, wenn es darum ging, wie gut sie ihre Vorsätze während des Jahres einhielten“, sagt der Psychologe Carlbring. „Was uns überraschte, waren die Ergebnisse zur Formulierung des Vorsatzes.“ Tatsächlich führten sogenannte Annäherungsziele zum größten Erfolg. Dazu gehören Vorsätze, die etwas Neues in den eigenen Alltag oder eine neue Angewohnheit einführen. Ziele, bei denen es darum ging, etwas zu vermeiden oder damit aufzuhören, waren hingegen weniger erfolgreich.