Die Gemmrigheimer Grundschule muss saniert werden. Foto: privat

Die Gegner des Neubaus setzten sich beim Bürgerentscheid mit knapp 80 Prozent deutlich durch. Wie es jetzt mit der Grundschule weitergeht.

Es ist der erste Bürgerentscheid, den die 5000-Seelen Gemeinde im Kreis Ludwigsburg je erlebt hat. Knapp 51 Prozent der Gemmrigheimer Wahlberechtigten beteiligten sich und haben sich mit deutlicher Mehrheit für eine Sanierung der Schule und damit gleichzeitig gegen einen Neubau ausgesprochen.

„Sind Sie dafür, dass die Grundschule in Gemmrigheim saniert wird und somit kein Neubau geplant werden soll?“, so lautete die Frage des Bürgerentscheids. 78,82 Prozent (1448 Personen) antworteten mit „Ja“, 21,18 Prozent (389 Personen) mit „Nein“.

In der Frage, ob die Grundschule bestehen bleiben kann, gab es in Gemmrigheim unterschiedliche Auffassungen. Weil das Gebäudeensemble dringenden Sanierungsbedarf hat, hatte der Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen, Abriss und Neubau zu prüfen, weil das womöglich günstiger kommt als eine Sanierung.

Sanierung würde 16,4 Millionen Euro kosten

Ist es möglich, die Fenster energetisch zu sanieren und gleichzeitig zu erhalten? Foto: privat

Die Sanierung hatte ein Architekturbüro auf 16,4 Millionen Euro taxiert. Zu viel Geld für die kleine Gemeinde. Ein Neubau hätte womöglich finanzielle Vorteile, so die Idee.

Doch viele Bürger wollten sich damit nicht abfinden. So kam es letztlich zum ersten Bürgerentscheid. Wohin das Pendel zeigen würde, sei im Vorfeld schwer abzuschätzen gewesen, sagte der Gemmrigheimer Bürgermeister Jörg Frauhammer.

Er ist nicht glücklich mit der Entscheidung, aber froh, dass sie so deutlich ausfiel und nun getroffen sei. „Die vergangenen Wochen waren nicht so schön. Besonders in den sozialen Medien wurden Verwaltung und Gemeinderat massiv angegriffen.“

Und wie geht es jetzt mit der Schule weiter? „Wir hätten gern grundlegend saniert, das können wir finanziell nicht stemmen“, so Frauhammer. Die Alternative, einen Neubau zu prüfen, sei nun vom Tisch. Jetzt laufe es auf eine Sparversion der Sanierung hinaus – „mit allen Konsequenzen“, so Frauhammer.