In Sachsenheim eskaliert ein Nachbarschaftsstreit so heftig, dass am Ende ein Mann tot ist. Wie konnte es so weit kommen? Diese Frage soll nun ein Prozess klären.
Tragisches Ende eines Nachbarschaftsstreits: Weil er seinen Nachbarn erschlagen haben soll, muss sich seit Freitag ein Mann wegen Totschlags vor dem Landgericht Heilbronn verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 45-Jährigen vor, im Februar in Sachsenheim (Landkreis Ludwigsburg) seinen Nachbarn mit einer Art Mistgabel angegriffen und getötet zu haben. Auslöser für die Tat war laut Anklage ein Streit über eine Ruhestörung.
Das 58 Jahre alte Opfer sei gerade von einer Fahrradtour zurückgekehrt als es zu einer verbalen Auseinandersetzung mit seinem Nachbar gekommen sei, der schräg gegenüber in einer städtischen Unterkunft lebte, sagte die Staatsanwältin bei der Verlesung der Anklage. Daraufhin habe der Angeklagte mit einer Art Mistgabel auf Körper und Kopf des Opfers eingeschlagen. Offenbar mit großer Wucht: Sowohl Fahrradhelm als auch Mistgabel zerbarsten in mehrere Teile. Der 58-Jährige erlitt unter anderem schwere Kopfverletzungen und starb noch am Tatort.
Schon zuvor hatte es laut Anklage immer wieder Polizeieinsätze wegen des „unflätigen Verhaltens“ des 45-Jährigen gegeben. Dieser soll seine Nachbarn immer wieder angepöbelt und beschimpft haben.
Der Angeklagte sagte im Gericht, er habe sich immer nur verteidigt und sei zuvor von seinen Nachbarn geschlagen worden. Offiziell aussagen soll der Mann, der laut seines Verteidigers wohl psychisch krank ist, erst an einem späteren Verhandlungstermin.