Berufstätige Eltern sind auf verlässliche Kita-Betreuung angewiesen. Die Ungewissheit wegen der geplanten Streiks im öffentlichen Dienst in Ostfildern am Dienstag und Mittwoch treffen sie hart. Der Familienvater Markus Kröll wünscht sich zumindest „eine Notbetreuung“.
Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigen des öffentlichen Dienstes der Stadt Ostfildern am Dienstag und Mittwoch, 11. und 12. März, zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. „Dadurch kann es in der Stadtverwaltung sowie in städtischen Einrichtungen zu Arbeitsniederlegungen und damit verbundenen Einschränkungen der Öffnungszeiten oder längeren Wartezeiten kommen“, teilt die Pressesprecherin Tanja Eisbrenner mit. Die Ungewissheit trifft viele Familien hart.
Für die betroffenen Eltern bedeutet das möglicherweise, dass sie sehr kurzfristig die Kinderbetreuung anders regeln müssen. „Viele Familien stehen mit dem Rücken zur Wand“, sagt Markus Kröll, der im Gesamtelternbeirat der Stadt aktiv ist. Ziel der Streiks ist laut der Gewerkschaft Verdi ein Lohn-Plus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat für die Mitarbeitenden im öffentlichen Dienst.
Schließen Kitas in Ostfildern?
In Baden-Württemberg sind rund 385 000 Beschäftigte direkt von den Tarifverhandlungen betroffen, davon arbeiten etwa 248 000 bei den Kommunen. Ein Angebot der Arbeitgeber liegt bisher nicht vor. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen beginnt kommende Woche am 17. und 18. Februar in Potsdam.
In Ostfildern herrscht nun wie in vielen anderen Kommunen Ungewissheit. „An den Tagen wird es auch zu Schließungen der Kindertageseinrichtungen und der Schulkind-Betreuungen kommen“, teilt Eisbrenner mit. Es könne vorkommen, dass einige Gruppen betreut werden, andere jedoch nicht. Die Leitungen der Kindertageseinrichtungen werden die betroffenen Eltern entsprechend informieren. Wegen des Streiks könne das aber sehr kurzfristig sein. Deshalb könne die Stadt Ostfildern keine Angaben machen.
Fachkräfte können nicht zur Arbeit erscheinen
„Ich habe als Demokrat großes Verständnis für die Streiks“, stellt Markus Kröll klar. Doch die Folgen der Streiks träfen berufstätige Eltern hart. Da wünscht er sich andere Lösungen von der Stadt, etwa eine verlässliche Notbetreuung. Der Familienvater aus Ostfildern arbeitet voll, seine Frau hat eine 50-Prozent-Stelle. In vielen Bereichen lasse sich eine alternative Betreuung nicht so kurzfristig regeln. Er denke zum Beispiel an Krankenhauspersonal. „Es kann doch nicht sein, dass Fachkräfte auch in systemrelevanten Berufen nicht zur Arbeit erscheinen können, weil sich die Betreuung nicht anders regeln lässt.“