Zur zentralen Kundgebung in Frankfurt versammelten sich Ärzte aus dem gesamten Bundesgebiet und auch aus dem Kreis Esslingen. Foto: dpa/Andreas Arnold

Streiks als Rezept zur Durchsetzung von Lohnforderungen: Ärztinnen und Ärzte am Klinikum Esslingen und an allen drei Standorten der Medius-Kliniken haben die Arbeit niedergelegt. Zunächst blieben die Streiks auf einen Tag beschränkt.

Auch Ärztinnen und Ärzte am Klinikum Esslingen und an allen drei Standorten der Medius-Kliniken in Kirchheim, Nürtingen und Ostfildern haben sich am Dienstag an einem bundesweiten Streik beteiligt. Die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten sei aber zu jedem Zeitpunkt gewährleistet gewesen, versicherten beide Häuser.

Im Klinikum Esslingen legten laut Pressesprecherin Anja Dietze etwa 40 der insgesamt gut 300 Ärztinnen und Ärzte das Skalpell zur Seite: „Aber wir sind handlungsfähig.“ Es seien Notdienstvereinbarungen getroffen worden, planbare Dinge seien umorganisiert worden. An allen drei Standorten der Medius-Kliniken beteiligten sich laut der Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund 60 Mediziner an dem Streik. Insgesamt beschäftigt die Einrichtung laut Pressesprecherin Iris Weichsel ungefähr 455 Ärzte. Die Kollegen seien zur zentralen Kundgebung auf den Römerberg nach Frankfurt gefahren. Die Streiks seien angekündigt worden, also habe ihr Haus auch darauf reagieren können, sagt Iris Weichsel. Die Patientenversorgung sei gewährleistet gewesen.

Mit dem Warnstreik möchte der Marburger Bund laut Pressesprecher Hans-Jörg Freese in der Tarifrunde 2023 einen „echten Ausgleich der Inflationsentwicklung und eine lineare Gehaltssteigerung um 2,5 Prozent Prozent“ für Ärzte an kommunalen Krankenhäusern durchsetzen. Die letzte Gehaltserhöhung sei im Oktober 2021 erfolgt. Es sei nicht einzusehen, dass Menschen mit einem fordernden, verantwortungsvollen Beruf durch die Inflation Einkommensverluste hinnehmen müssten. Die Arbeitsniederlegung sei auf den einen Tag am Dienstag beschränkt. Weitere Streiks sind laut Hans-Jörg Freese zunächst nicht angedacht. Die nächste Tarifrunde sei am Montag, 22. Mai. Sollten die Arbeitgeber den Forderungen aber nicht entgegenkommen, werde über eine Urabstimmung zur Durchführung eines Arbeitskampfes nachgedacht.