Am Dienstag und Mittwoch könnten auch im Kreis Esslingen etliche Busse im Depot stehen bleiben. Foto: dpa/Jonas Walzberg

Am Dienstag und Mittwoch könnte es im Kreis Esslingen ganztägig zu Ausfällen im Linienverkehr kommen. Die Gewerkschaft Verdi will damit für die laufenden Tarifverhandlungen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe erneut zum Warnstreik im regionalen Busverkehr aufgerufen. Auch der Kreis Esslingen ist am Dienstag und Mittwoch ganztägig von Dienstbeginn bis Dienstende betroffen, in weiten Teilen des Kreises kann es zu Einschränkungen im Linienbusverkehr kommen. Es werde mit erheblichen Ausfällen in allen bestreikten Betrieben gerechnet, kündigt ein Gewerkschaftssprecher an.

Der Mitteilung von Verdi zufolge sind folgende Unternehmen zum Streik aufgefordert: Esslinger Omnibusverkehr E. Fischle, Fischer Omnibusreisen, GR Omnibus, Omnibusverkehr Kirchheim (OVK), Omnibusverkehr Melchinger, Schäfer Reisen Nürtingen und Friedrich Müller Omnibusunternehmen (FMO). Laut der Gewerkschaft Verdi könnten über diese Streikplanung hinaus noch weitere Betriebe hinzukommen.

Plochingen, Nürtingen und Filderraum betroffen

Wo genau es zu Ausfällen im Linienverkehr kommen wird, lässt sich im Vorfeld nicht konkret benennen. Nach Informationen des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart (VVS) könnte es in und um Plochingen zu vereinzelten Fahrtausfällen kommen, auch im Raum Nürtingen und im westlichen Filderraum werden die Busse voraussichtlich nicht fahren.

Bei der Firma Schlienz Tours, die rund um Esslingen mehrere Buslinien bedient, hieß es am Montagnachmittag: „Wir haben bislang keine gesicherten Informationen von Seiten der Belegschaft, ob wir bestreikt werden“, räumt Axel Disson, der Leiter ÖPNV des Unternehmens, ein. Das gelte sowohl für Schlienz selbst, als auch für das hundertprozentige Tochterunternehmen GR Omnibus. Nicht vom Streik betroffen sollen die Linien sein, welche die Firma Raddatz aus Oberboihingen im Nürtinger Raum bedient, heißt es seitens des Betriebes. Der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE) ist hingegen nicht von dieser Tarifauseinandersetzung betroffen, dessen Linienbusse fahren deshalb nach Fahrplan.

Neun Prozent mehr Lohn gefordert

Mit dem zweitägigen Warnstreik, zu dem in Baden-Württemberg insgesamt 30 Betriebe aufgerufen sind, will Verdi in der laufenden Tarifrunde den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen und erreichen, dass diese bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 31. Januar ein deutlich verbessertes Angebot abgeben. Bereits am 9. und 10. Januar hatten sich 2000 Beschäftigte an ersten Warnstreiks beteiligt. Die Gewerkschaft fordert für die rund 9000 Beschäftigten im Land unter anderem neun Prozent mehr Entgelt sowie 100 Euro mehr im Monat für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Der VVS rät Fahrgästen, sich vor Fahrtantritt online über mögliche Ausfälle zu informieren: www.vvs.de/verkehrsmeldungen/stoerungen