Ein Jahr nach der Stuttgarter Krawallnacht im Juni 2020 versuchen Streetworker und Jugendarbeiter ein Aufflackern der Konflikte zu verhindern. Führt die Strategie zum Erfolg?
Stuttgart - An jenem Tag hat Simon Fregin schlechte Laune. Eigentlich hätte der Teamleiter der Mobilen Jugendarbeit am letzten Mai-Wochenende dieses Jahres Urlaub gehabt. Doch die nächtlichen Flaschenwürfe, die kurz darauf zur Sperrung der Freitreppe am Schlossplatz führen, rufen ihn vor ein paar Wochen vorzeitig zurück ins Büro. Fängt das alles wieder von vorne an? Die ganze Arbeit umsonst? Diese Fragen gehen ihm durch den Kopf. Es ist ein langer Weg zur „jugendgerechten“ Innenstadt, den sich die Stadtspitze nach der Krawallnacht vom 20. auf den 21. Juni 2020 verordnet hat. Nach dieser verheerenden Nacht sollte es nicht allein die Polizei richten, die nach einer Drogenkontrolle am Eckensee von Hunderten Jugendlichen und Heranwachsenden düpiert worden war und nur mit Mühe Angriffe, Randale und Plünderungen eindämmen konnte.
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