Erneuerungsarbeiten an der Landhauskreuzung in Möhringen wird es so schnell nicht geben – trotz hohen Bedarfs. Foto: Stefanie Käfferlein

Im Bezirksbeirat Möhringen gab das Tiefbauamt Einblick, wo in den kommenden Monaten auf und unter der Straße gebaut wird.

Thilo Günther, Baubezirksleiter Dienststelle Filder, sitzt bereits in den Startlöchern. Am Dienstagabend stehen die Bau- und Unterhaltsmaßnahmen des Tiefbauamts für 2025 ganz vorn auf der Tagesordnung des Bezirksbeirats Möhringen. Nach den üblichen „Fünf Minuten für Bürger“, versteht sich.

Lebhafte Debatten wegen geplanter Teilsperrung

Die kreisen am Mittwochabend ausschließlich um die geplante Teilsperrung der Steinbrunnenstraße und die Einbahnstraßenregelung, die für die Widmaierstraße ab Ecke Steinbrunnenstraße bis zur Salzäckerstraße vorgesehen ist. Die anwesenden Anwohner sind aufgebracht. Sie fühlen sich von der Stadt unzureichend informiert und lehnen die Pläne ab. Die Maßnahmen bedeuteten mehr Umwege, Staus und Wendemanöver, wird argumentiert. Lkw oder Rettungswagen könnten schlechter manövrieren. Der Schleichverkehr durch das Wohngebiet sei längst nicht so dramatisch, wie von den Befürwortern ins Feld geführt werde. Mehrfach muss Bezirksvorsteherin Evelyn Weis moderierend eingreifen, damit die Form gewahrt bleibt und der zeitliche Rahmen nicht komplett aus dem Ruder läuft. 15 Minuten nehmen die Beschwerden über die Poller-Pläne dennoch in Anspruch.

Im Oktober 2024 begannen die Bauarbeiten an der B-27-Auffahrt Möhringen-Degerloch. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Weniger emotional aufgeladen gestaltet sich der Austausch über die Bauvorhaben, die Thilo Günther dem Gremium vorstellt, darunter die Vollsperrung der Leinenweberstraße zwischen Filderbahn- und Holdermannstraße wegen Kanalarbeiten, die bis Ende Juli abgeschlossen sein sollen, eine Fahrbahnsanierung am Solverinoweg (Fasanenhof), die im zweiten Quartal ansteht, die Entschlammung des Probstsees nach den Sommerferien und die bereits ab Montag anstehende Sperrung der Abfahrtsrampe Möhringen an der B 27, wo die Fahrbahndecke für die Auffahrtsrampe Richtung Tübingen entstehen wird.

S 21 hat auch in Möhringen Spuren hinterlassen

Ebenfalls auf der Liste: die Sanierung der Schelmenwasenstraße. Thilo Günther spricht von Schlaglöchern und Spurrinnen – Begleiterscheinungen der Nutzung im Zuge der S-21-Bauarbeiten. Auch die Radwege dort seien „nicht mehr zeitgemäß“. Nach der Anzahl wegfallender Parkplätze durch die Radwegerneuerung gefragt, erklärt er, die Planung sei aktuell noch nicht abgeschlossen. Im Endeffekt werde die Erneuerung aber in jedem Fall Parkplätze kosten. Vage muss Günther, der seit vergangenem Oktober Baubezirksleiter ist, auch bleiben, als die Sprache auf die für 2025 anstehende Sperrung einer Fahrspur an der Vaihinger Straße, Höhe Filderbahnstraße, kommt. Es werde eine „großräumige Umleitung“ geben. Derzeit sei man mit dem Amt für öffentliche Ordnung im Gespräch. „Derzeit sprechen wir von einem Zeitraum um die zwei Wochen“, ergänzt Günther. Das Bauunternehmen sei zunächst von einem halben Jahr ausgegangen.

Die Erneuerungsarbeiten an der Plieninger Straße/Landhauskreuzung allerdings müssen trotz der Fahrbahnmulden, in denen sich bei Regen das Wasser sammelt, noch warten. Darauf angesprochen, verweist Thilo Günther auf die Komplexität des Projekts, an dem mehrere Parteien beteiligt seien. Außerdem seien im derzeitigen Haushalt keine entsprechenden Mittel eingeplant. Und zur Zukunft des Dauerprovisoriums an der Kreuzung Lau-/Peregrinastraße (Sonnenberg) kann er sich aus anderen Gründen nicht äußern. Das sei ein Planungsthema, erläutert Günther. Er sei für die Umsetzung zuständig und müsse sich selbst erst kundig machen.