Deutsche Winzer – hier bei der Eisweinlese – leiden unter dem Handelskrieg. Foto: dpa/Thomas Basler

Der Chef des Agrarausschusses im Europa-Parlament, Norbert Lins (CDU), fordert die EU-Kommission auf, den Machtwechsel im Weißen Haus für Gespräche über eine baldige Beilegung des Konfliktes zu nutzen.

Brüssel - Unter dem Handelskrieg zwischen den USA und der EU leiden zunehmend auch deutsche Winzer und Bauern. Eigentlich sind ungerechtfertigte Staatsbeihilfen für die Flugzeugbauer Airbus und Boeing auf beiden Seiten des Atlantiks Gegenstand des Streits. Doch die EU-Kommission und die US-Regierung haben sich gegenseitig mit Strafzöllen und Vergeltungszöllen überzogen. Die Strafzölle der USA zielen auch gegen landwirtschaftliche Produkte aus der EU. Winzer in den Anbaugebieten Mosel, Pfalz, Rheinhessen und Rheingau stöhnen bereits über deutliche Absatzeinbußen, seitdem Washington Strafzölle auf Stillweine bis zu einem Alkoholgehalt von 14 Prozent und in Behältern bis zu zwei Litern verhängt hat. Von Dezember 2019 bis November 2020 sind die US-Exporte deutscher Weißweine insgesamt um einen Wert von 53 Millionen Euro eingebrochen. Dies ist ein Minus von fast 18 Prozent. An der Mosel lag das Minus bei fast 14 Prozent, in der Pfalz bei 26 Prozent, in Rheinhessen bei 25 Prozent. Für den Rheingau liegen keine Zahlen vor.