Glückliche Stimmen: die Happy Voices mit ihrer Erdkugel, passend zu Michael Jacksons „Earth Song“. Foto: Robert Korell - Robert Korell

Mit „Stories of Rock“ sind die Happy Voices am Samstag in Deizisau aufgetreten. Dabei erinnerten sie an die Geschichten und Botschaften hinter Songs wie dem „Earth Song“ von Michael Jackson.

DeizisauDer Vater einer guten Freundin war gestorben, ein paar Tage bevor Michael Schulte seinen Song „You let me walk alone“ beim Eurovision Song Contest gesungen hat. Das Lied hat uns beiden neue Kraft gegeben, und auch heute singen wir es noch gemeinsam, wenn es einem von uns nicht gut geht.“ Es sind Geschichten wie diese, die die Happy Voices vom Gesangsverein Concordia Deizisau am Samstag mit den etwa 200 Gästen teilen wollen. „Es geht neben den Erlebnissen, die wir mit den Liedern verbinden, aber auch um die Geschichten der Songs an sich“, sagt Chormitglied Silke Käser.

Zu diesen Geschichten zählt etwa die Anklage, die Michael Jackson mit seinem „Earth Song“ erhebt. Es geht um die fortschreitende Umweltzerstörung, aber auch darum, dass es noch nicht zu spät ist, etwas dagegen zu unternehmen. Neben den harten Worten gibt es zum Ende des Liedes hin die Aufforderung, es besser zu machen.

Die Hintergründe und Geschichten der Musikstücke wurden von den Chormitgliedern in kurzen Moderationen erzählt, dazwischen sprachen nur die Gesangstimmen des 25-köpfigen Chors und das begleitende Klavier. Insgesamt 13 Stücke gab der Chor bei diesem Jahreskonzert zum Besten - von Robbie Williams über Queen bis hin zu Herbert Grönemeyer ist alles dabei. Zum ersten Mal trat zudem mit den Star Teens die Jugendabteilung des Vereins gemeinsam mit den Happy Voices auf. „Wir hatten eine Chorprobe, bei der jeder die Lieder seiner Wahl präsentieren durfte und die Geschichte dahinter erzählen konnte“, sagt Dorothea Beer, Leiterin der Star Teens.

Mit Pink Floyd brach das Eis

Aus den zahlreichen Vorschlägen habe man schließlich die zehn Lieder für den Auftritt gewählt und einstudiert. „Es sind zwar hauptsächlich Popsongs geworden“, so Beer. „Dafür stehen die Geschichten aber besonders im Fokus.“ Dabei teilen die Star Teens nicht nur private Geschichten wie die einleitende, sondern denken auch an die Anti-Kriegshymne „Zombie“ von The Cranberries. Musikalisch war beiden Gruppen besonders zu Beginn des gut zweistündigen Konzerts noch eine gewisse Aufregung anzumerken, vereinzelt mischten sich Misstöne in die ansonsten solide Darbietung. Spätestens als die Happy Voices aber nach der Pause zu Pink Floyds „Another Brick in the Wall“ durch das Publikum in militärischem Marsch auf die Bühne aufliefen, und Konstantinos Kalogeropoulos am Klavier geschickt die Töne eines Marsches mit dem markanten Intro des Songs verwebt, war alle Anspannung dahin.

Im Publikum schwanden die Hemmungen, es wurde wild mitgeklatscht, stellenweise gesungen und – so gut es im Sitzen eben möglich ist – geschunkelt. Die besten Momente erlebten die Besucher an diesem Abend, als die Sänger und Sängerinnen alle gemeinsam auf der Bühne standen. Stimmgewaltig war das gemeinsame Schlusslied „We are the World“.

Seit April probten die Gruppen für den Auftritt, und sie bedankten sich auf der Bühne artig bei den Chorleitern Dorothea Beer und Konstantinos Kalogeropoulos sowie der Technik, die den Chor mit einer einfachen Lichtshow gelungen unterstützte.