Adolf Eisenhardt wohnte am Nastplatz 2 im Hallschlag. Foto: Stadtarchiv Stuttgart

Der Cannstatter Adolf Eisenhardt gehört zu den Nazi-Opfern, die der Bundestag erst vor vier Jahren anerkannt hat. So genannte „Asoziale“ waren für die Behörden noch lange nach 1945 zurecht im Konzentrationslager.

Wer war Adolf Eisenhardt? Ein Pechvogel, der seinen Platz in der Gesellschaft nicht fand? Ein Kriegsveteran, den das Erlebte traumatisiert hatte? Oder ein Rebell, der auf seine Weise Widerstand gegen den Unrechtsstaat der Nazis leistete? Den NS-Bürokraten war er jedenfalls ein Gräuel. Der Cannstatter, Jahrgang 1899, hatte nicht nur Einträge im Vorstrafenregister wegen Betteln, Unterschlagung und Diebstahl, er lag dem Regime auch noch auf der Tasche. In der Bahnhofswirtschaft Münster trank er mit kommunistischen Gesinnungsgenossen. Und zum Blockwart, der für den Nastplatz im Hallschlag zuständig war, seinem Wohnviertel, soll er gar gesagt haben: „Der Hitler kann mich mal . . .“ Eisenhardt kam am 8. Dezember 1943 ins KZ Natzweiler. Vier Monate später war er tot.