Die Villa von der Heydt ist Sitz der Hauptverwaltung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Die Bundesländer sollen bei der Reform der unterfinanzierten Stiftung Preußischer Kulturbesitz mithelfen. Das fordert jetzt der Berliner Kultursenator.

Berlin - Der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Linke) sieht bei der Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) weiterhin auch die Länder in der Pflicht. Wegen der strukturellen Unterfinanzierung der Stiftung kämen mit Sicherheit hohe zweistellige Millionenbeträge auf die Träger der Gesamtstruktur zu, sagte Lederer der „tageszeitung“ (Freitag): „Das wird Berlin allein nicht stemmen können.“ Diese Diskussion müsse mit allen Ländern geführt werden.

Der Wissenschaftsrat hatte in einem im Juli vorgelegten Gutachten eine Aufteilung der SPK in vier unabhängige Sparten vorgeschlagen. Unter dem Dach der Stiftung sind derzeit die Staatlichen Museen zu Berlin mit ihren 15 Sammlungen und 19 Gebäuden sowie die Staatsbibliothek, das Geheime Staatsarchiv, das Ibero-Amerikanische Institut und das Staatliche Institut für Musikforschung versammelt. Mit den Empfehlungen soll sich jetzt eine Reformkommission befassen.

Laut einem Finanzierungsabkommen von 1996 übernimmt der Bund derzeit 75 Prozent und die Länder 25 Prozent des Betriebshaushaltes der Stiftung. Dabei legt das Abkommen einen Sockelbetrag für die Betriebskosten von 120 Millionen Euro fest. Einen über diesen Betrag hinausgehenden jährlichen Finanzbedarf tragen zu 75 Prozent der Bund und zu 25 Prozent das Land Berlin. Seit 2003 finanziert der Bund zudem den Bauhaushalt der Stiftung.