Dieses von der Nasa zur Verfügung gestellte Bild zeigt ein sogenanntes Falschfarben-Kompositbild des Jupiter, das vom James Webb Space Telescope aufgenommen wurde. Die Ringe des Planeten und einige seiner kleinen Satelliten sind zusammen mit Galaxien im Hintergrund zu sehen. Foto: Nasa/Esa/CSA/Jupiter ERS Team/image processing by Ricardo Hueso (UPV/EHU) and Judy Schmidt/AP/dpa

Jupiter übertrifft im September alle Sterne und Planeten an Helligkeit. Der Gasriese ist der Erde so nahe wie seit fast 60 Jahren nicht mehr. Und: Am Taghimmel bieten Erde, Sonne und Jupiter ein besonderes astronomisches Schauspiel.

In den verbleibenden Tagen des Septembers tut sich noch einiges am Nachthimmel. Mit Einbruch der – immer früher einsetzenden – Dunkelheit, sieht man bereits hoch im Osten den hell glänzenden Jupiter. Der Riesenplanet wandert durch das Sternbild der Fische und übertrifft alle Sterne und Planeten an Helligkeit. Vom Morgenhimmel beginnt sich Jupiter zurückzuziehen.

Jupiter im September

Jupiter leuchtet derzeit die ganze Nacht hindurch und steht kurz nach Sonnenuntergang als heller Stern über dem Südost-Horizont. Seine Helligkeit übertrifft sogar die der meisten Sterne.

Am 26. September leuchtet der Gasplanet so hell und voluminös am Nachthimmel wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Denn Jupiter steht in sogenannter Opposition, was bedeutet: Von der Erde aus gesehen befindet er sich der Sonne genau gegenüber und passiert den erdnächsten Punkt seiner Bahn um die Sonne.

Die Erde überholt Jupiter auf der „Innenbahn“, so dass Sonne, Erde und Jupiter für kurze Zeit eine gerade Linie bilden. Jupiter wird, da er dabei der Sonne genau gegenüber steht – also in Opposition – vom Sonnenlicht voll angestrahlt und erscheint dadurch besonders hell.

Der Gasriese ist damit 591 Millionen Kilometer von unserem blauen Planeten entfernt – so nah wie seit 1963 nicht mehr. Und: „Erst in 107 Jahren wird der Jupiter wieder so auffällig am Himmel stehen“, sagt Thomas Kraupe, Direktor des Planetariums Hamburg.

Steckbrief: Jupiter

Der Abstand von Erde und Jupiter beträgt zwischen rund 580 und 966 Millionen Kilometer. Weil der Gasriese aber im Januar 2023 den sonnennächsten Punkt seiner Bahn passiert, ist er auf seiner aktuellen Umlaufbahn auch der Erde besonders nahe.

Der Jupiter ist der Planet der Superlative in unserem Sonnensystem und seinen acht Planeten. Mit einem Durchmesser von 143 000 Kilometern ist er der mit Abstand größte und massenreichste Planet. Er ist etwa 2,5-mal so massereich wie alle anderen sieben Planeten zusammen.

Jupiter besitzt 79 bekannte Monde. Trotz seiner Entfernung zur Erde ist er wegen seiner Größe von der Erde schon mit bloßem Auge am Nachthimmel zu sehen.

Astronomische Objekte

Planeten, Zwergplaneten, Monde, Kometen, Asteroide, Meteroide: Was unterscheidet diese Gesteinsbrocken im Weltall voneinander? In der Astronomie (der Wissenschaft von den Gestirnen) und der Astrophysik (einem Teilgebiet der Astronomie, die sich mit den physikalischen Grundlagen der Erforschung von Himmelsobjekten beschäftigt) werden sämtliche Erscheinungen im Universum als astronomische Objekte bezeichnet.

Sie werden wie folgt unterteilt:

Gasförmige Objekte: Sterne, Sternhüllen, Gasplaneten, Gasnebel, interstellare Materie und Molekülwolken.

Feste Objekte: Gesteinsplaneten, Monde, Asteroiden, Kometen, Meteoroide.

Staubförmige Objekte: Planetenringe, interplanetarer Staub.

Zusammengesetzte Systeme: Sternhaufen, Galaxien, Galaxienhaufen

Ungeklärte Objekte: Schwarze Löcher, Dunkle Materie.

Planeten

Ein Planet ist ein Himmelskörper, der sich in einer Umlaufbahn um die Sonne befindet und genug Masse besitzt, dass seine eigene Schwerkraft ihn in eine nahezu runde Form zwingt. Er hat die Umgebung seiner Umlaufbahn von anderen Himmelskörpern freigeräumt.

Die Internationale Astronomische Union (IAU, International Astronomical Union) in Paris zählt in unserem Sonnensystem offiziell acht Planeten (in der Reihenfolge der Entfernung zur Sonne): Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.

Die Erde ist der dichteste, fünftgrößte und der Sonne drittnächste Planet des Sonnensystems. Sie hat Durchmesser von 12 756 Kilometern, ist rund 4,6 Milliarden Jahre alt und etwa 150 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.

Zwergplaneten

Ein Zwergplanet unterscheidet sich von einem Planeten dadurch, dass er die Umgebung seiner Umlaufbahn nicht von anderen Himmelskörpern freigeräumt hat und kein Mond ist.

Die IAU zählt zu dieser Kategorie die fünf Zwergplaneten Ceres, Pluto, Haumea, Makemake und Eris, die jenseits der Neptunbahn die Sonne umrunden. Es könnte darüber hinaus noch Dutzende oder Hunderte Zwergplaneten in unserem Sonnensystem geben.

Erdähnliche Planeten

Als erdähnliche Planeten, terrestrische Planeten oder Gesteinsplaneten werden Himmelskörper bezeichnet, die in ihrem Aufbau der Erde gleichen. Sie bestehen vollständig oder fast vollständig aus festen Bestandteilen und haben einen Schalenaufbau.

Neben Merkur, Venus, Erde und Mars – den vier Planeten des inneren Sonnensystems – gehören auch der Erdmond, die Jupitermonde Io und Europa sowie die größeren Eismonde Ganymed, Kallisto, Titan, und Triton zu dieser Gruppe.

Gasplaneten

Daneben gibt es noch die Gasplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun (auch jupiterähnliche Planeten genannt), die überwiegend aus leichten Elementen wie Wasserstoff und Helium bestehen und nur einen geringen Anteil an schwererem Material wie Gesteine und Metalle aufweisen.