„Der Spiegel“ hatte in seinem Newsletter am Dienstagmorgen „Lage am Morgen“ auf den „Zukunftsrat der CDU“ hingewiesen. Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ ist auf eine satirische CDU-Fake-Gruppierung reingefallen. Die Hintergründe zu dem Vorfall.

Berlin - „Wir haben heute in der ‚Lage am Morgen’ auf eine angekündigte Pressekonferenz eines ‚CDU-Zukunftsrates’ hingewiesen. Wie das Konrad-Adenauer-Haus mitteilt, handelt es sich offenbar um eine Fake-Gruppierung, kreiert von Klimaschützern“, teilte „Der Spiegel“ am Dienstag in Hamburg mit. „Der Spiegel“ entschuldigte sich für den Hinweis und korrigierte seine Meldung. „CDU-Bundesgeschäftsführer Stefan Hennewig nennt sie den ‚ersten deep fake’ des Bundestagswahlkampfs“, hieß es weiter.

CDU: Gruppierung ist ein Fake

Eine Sprecherin der CDU bestätigte auf epd-Anfrage in Berlin, dass es sich bei der Gruppierung um einen Fake handele. Die CDU vermute dahinter eine satirische Aktion rund um Aktivisten der klimapolitischen Bewegung Extinction Rebellion. „Fest steht: Die Mitglieder sind keine CDU-Mitglieder“, sagte sie. Man habe versucht, die Namen der Aktivisten und Aktivistinnen, die auf der Zukunftsrat-Homepage genannt sind, zu recherchieren. Man habe sie dann in Verbindung bringen können mit den Klimaschützern, sagte die Sprecherin weiter. Extinction Rebellion ist bekannt für spektakuläre klimapolitische Aktionen.

„Zukunftsrat der CDU“ wirft Fragen auf

„Der Spiegel“ hatte in seinem Newsletter am Dienstagmorgen „Lage am Morgen“ auf den „Zukunftsrat der CDU“ hingewiesen: „Heute stellt sich in Berlin im Konrad-Adenauer-Haus der CDU-Zukunftsrat vor, der einen klaren programmatischen Kontrapunkt gegen die JU setzt“, schrieb das Magazin. „Rosa Schneider, eine der Mitgründerinnen“, habe dem „Spiegel“ mitgeteilt: „Unsere Motivation ist es, als junge Demokratinnen und Demokraten, die Interessen der zukünftigen Generationen gegenüber dem CDU-Bundesvorstand zu vertreten.“ Man wolle klarmachen, „dass der bestehende Generationenvertrag unter aktuellen Entwicklungen wie dem demografischen Wandel und der sich beschleunigenden Erderwärmung nicht mehr aufgeht“.

Der „Spiegel“ konstatierte abschließend: „Noch kann oder will die Gruppe nicht sagen, wie viele Mitglieder sie hat, noch steht sie ganz am Anfang. Doch an Selbstbewusstsein mangelt es ihren Vertreterinnen und Vertretern nicht.“