Stefanie Zährl ist die Geschäftsführerin von Slackx , ihr Mann Jochen, ein leidenschaftlicher Harley-Fahrer, war der Ideengeber und ist Inhaber der Firma. Foto: /Caroline Holowiecki

Das Start-up Slackx aus Bernhausen arbeitet Alltagshosen mit Spezialtextilien zu Motorradkleidung um, um bei Stürzen zu schützen. Die Erfindung soll einen prominenten Fan haben.

Die perfekte Hose zu finden, das gleicht mitunter der Suche nach dem Bernsteinzimmer. Entweder das Beinkleid kneift oder schlackert, entweder es ist zu kurz oder zu lang, und dann noch diese Schnitte und Farben, die sich ständig ändern. Wer einmal die passende Jeans gefunden hat, trennt sich in der Regel nur noch höchst ungern von ihr.

Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: Mode mieten statt kaufen

Das kennt auch Jochen Zährl. Der Mann aus Bernhausen unternimmt leidenschaftlich gern Touren auf seiner Harley-Davidson, und „er ist immer in seiner Jeans rumgefahren“, berichtet seine Ehefrau Stefanie Zährl. Allerdings: Jeanshosen bieten bei einem Sturz so gut wie keinen Schutz. Deswegen hat sich Jochen Zährl nach einer richtigen Motorradhose umgeschaut, bei den gängigen Herstellern aber nichts gefunden, was ihn in puncto Sitz und Coolness überzeugt hätte. „Es sah einfach nicht gut aus“, sagt Stefanie Zährl.

In die Hosen wird ein spezieller Stoff eingenäht

Das Ehepaar hat aus der Not eine Tugend gemacht. Und ein Business. Gemeinsam mit einem Bekannten wurde 2018 das Start-up Slackx gegründet. Die Geschäftsidee: mit speziellen Textilien die persönliche Lieblingshose so verstärken, dass im Fall eines Sturzes die Beine des Motorradfahrers möglichst gut geschützt sind. Innen eingenäht wird ein Stoff aus besonders beständigen Aramid-Kunstfasern, der laut Jochen Zährl auch in Kleidung für Feuerwehrleute oder Waldarbeiter Verwendung findet. Zusätzlich wird in die Hosen noch ein netzartiges Innenfutter integriert, sodass das Ergebnis leicht, atmungsaktiv und bequem sein und dennoch Sicherheit bieten soll. „Der Schutz ist unglaublich wichtig“, sagt Jochen Zährl. Nach Bedarf können auch noch spezielle Protektoren für die Hüfte und die Knie eingearbeitet werden. Der Initiator betont: „Von außen sieht man nichts.“ In dem Look könne man sich auch mal in den Biergarten oder selbst ins Büro setzen. Seine Gattin fügt hinzu: „Und die Hose passt noch.“

Lesen Sie aus unserem Angebot:Nachhaltige Mode-Labels und Stores aus Stuttgart

Wurde anfangs noch daheim bei den Zährls in Bernhausen produziert und dann eine Zeit lang in Plattenhardt, sitzt das Start-upnun seit etwa einem halben Jahr im Businesspark in Bernhausen – praktischerweise in der Nähe von mehreren Motorradläden. Stefanie Zährl ist die Geschäftsführerin, ihr Mann war der Ideengeber und ist der Inhaber. Die Umgestaltung von Jeans oder anderen Freizeithosen, die die Kunden einschicken, übernehmen Näherinnen. Es brauche etwa eine Woche, um aus einer normalen Alltags- eine Biker-Hose zu machen.

Ein bekannter Schauspieler hat schon zwei Hosen bestellt

„Wir sind noch am Anfang“, sagt Jochen Zährl über die Geschäftsidee. Wegen Corona habe sich Slackx nicht auf Messen oder Motorradfestivals präsentieren können. „Unser Produkt ist etwas, das müssen die Leute sehen“, erklärt seine Frau. Dennoch: Einen prominenten Fan habe die Motorradhose made in Filderstadt bereits gefunden. Der Schauspieler Wolfgang Fierek habe schon zwei bestellt, sagt Stefanie Zährl.

Weitere Infos: www.slackx.com