Mit 1,6-Liter-Turbobenziner und einem oder zwei Elektromotoren: Die Plug-in-Hybridversion des Opel Grandland X. Foto: Opel Automobile GmbH

Opel bringt demnächst den Opel Corsa-e und Opel Grandland X Plug-in-Hybrid an den Start.

Esslingen - Es war ein Paukenschlag, als Opel bereits vor acht Jahren mit dem Ampera ein Elektroauto auf den Markt brachte. Zu einer Zeit, als noch kaum jemand etwas von Plug-in-Hybrid gehört hatte. Der Ampera sollte bei Opel Wegbereiter für das Elektro-Zeitalter werden. „Fahren Sie mit unserem Elektroauto in die Zukunft“, hieß es. Doch der Ampera kam nicht so recht vom Fleck, weil Opel von seinem Mutterkonzern General Motors immer wieder ausgebremst und schließlich (2017) an PSA verkauft wurde. Alles zurück auf Los, lautete die Devise in Rüsselsheim, denn PSA (Peugeot-Citroën) hat ja eigene Entwicklungen im Segment der Elektroautos.

Somit steckt französisch-deutsche DNA in den demnächst an den Start rollenden Opel Corsa-e und Opel Grandland X Plug-in-Hybrid. Letzterer ist das erste SUV von Opel mit Hybridantrieb (Achtgang-Automatik) und wird - wie seine Konzerngeschwister Peugeot 3008 und Citroën C5 Aircross – von einem 1,6 Liter-Turbobenziner und einem beziehungsweise zwei Elektromotoren angetrieben.

Inklusive Mehrwertsteuer ist der neue, 4,48 Meter lange Opel-Stromer ab 43440 Euro erhältlich (Frontantrieb). Dann bietet er eine Systemleistung von 165 kW/224 PS und ein Drehmoment von bis zu 360 Newtonmeter. Der Kraftstoffverbrauch beträgt laut Opel 1,5 bis 1,4 Liter (CO2: 34 bis 31 g/km) und der Sprint auf 100 km/h dauert 8,9 Sekunden. Wer auf reinen Elektrobetrieb schaltet, kann mit dem Grandland X Hybrid bis zu 57 Kilometer elektrisch und somit emissionsfrei zurücklegen, verspricht Opel.

Kräftiger, dank zwei Elektromotoren, ist die Allradversion Grandland X Hybrid4 (ab 51 165 Euro Euro), die es auf eine Systemleistung von 221 kW/300 PS bringt und laut Opel mit 1,4 bis 1,3 Liter noch etwas weniger Benzin (CO2: 32 bis 29 g/km) verbraucht. Der Sprintwert wird mit 6,1 Sekunden und die Spitze mit 235 km/h angegeben. Bis zu 59 Kilometer betrage hier die rein elektrische Reichweite gemäß WLTP-Fahrzyklus, was nach Angaben von Opel laut deutscher Studien für die Meisten im Alltag reicht. Vier Fahrmodi gibt es: Elektro, Hybrid, Allrad und Sport.

Im Hybrid-Modus fährt das SUV automatisch in der jeweils effizientesten Antriebsweise. Für den Stadtverkehr kann der Fahrer einfach auf Elektro-Modus schalten – und schon läuft das Auto mit Null-Emissionen weiter. Per „e-Save“-Funktion lässt sich genügend Energie vorab speichern, bis sie später auf der Fahrt benötigt wird. Rollt der Grandland X Hybrid4 beispielsweise von Stadt zu Stadt, dann kann laut Opel genau jene Menge elektrischer Energie reserviert werden, die für den emissionsfreien innerstädtischen Verkehr am Zielort gewünscht ist.

Ein Plus an Fahrdynamik bietet der Sport-Modus und für gute Traktion auf jedem Untergrund lässt sich der Allrad-Modus aktivieren. Die Batterie ist platzsparend unter den Rücksitzen installiert, was Raum für Insassen schafft und die Ladekapazität erhöht. Das Ladevolumen beträgt 390 bis 1528 Liter .

Die Ladezeit hängt natürlich von der Art des verwendeten Ladegeräts ab. Neben dem im Lieferumfang des Fahrzeugs enthaltenen Kabel zum Laden über eine Haushaltssteckdose (1,8 kW, circa sieben Stunden) bietet Opel Geräte zum Schnellladen an öffentlichen Stationen und Wallboxen (7,4 kW, 1,5 Stunden) zu Hause an. So kann sich beispielsweise der Akku bei einer 7,4 kW Wallbox in rund zwei Stunden vollständig aufladen.

Für ein noch komfortableres Aufladen bietet Free2Move Services, die Mobilitätsmarke der PSA-Gruppe, spezielle Lösungen für Elektrofahrzeuge an. Das Angebot umfasst einen Ladepass (Charging Pass), der den Zugriff auf mehr als 125000 Ladepunkte in Europa ermöglicht. Des Weiteren gibt es einen Fahrtenplaner, der die Restreichweite des Fahrzeugs und die Lage der Ladestationen entlang der Strecke berücksichtigt und so die beste Routenführung errechnet. Mit der myOpel App lässt sich die Ladezeit aus der Ferne programmieren oder die Klimaautomatik einschalten. Das Navi 5.0 IntelliLink wiederum leitet den Fahrer dank vernetzter Navigation auf direktem Weg zur ausgewählten Ladestation. Die Fronttriebler-Version liegt preislich in jeder Ausstattungslinie unterhalb der Nettogrenze von 40000 Euro und kommt so auf die höchstmögliche Fördersumme von 4500 Euro (zuvor 3000 Euro). Der erst vor kurzem erhöhte Umweltbonus reduziert somit die Anschaffungskosten auf 38512 Euro, inklusive Mehrwertsteuer. Liegt der Netto-Listenpreis darüber, also bei der Allradversion, sind es noch 3750 Euro Ermäßigung, je zur Hälfte getragen von Bund und Hersteller.

Der nächste Stromer bei Opel heißt Corsa-e, erster Kleinwagen aus Deutschland mit reinem Elektroantrieb (Einführung voraussichtlich im Juni, bestellbar schon jetzt). Opel hat angekündigt, noch 2020 auch den Mokka und den Transporter Vivaro sowie bis 2024 alle Modellreihen zu elektrifizieren.