Schon vor etlichen Jahren wollte man in Affalterbach ein Regenrückhaltebecken bauen. Das hat nicht geklappt. Wegen des Unwetters vom Mittwoch ist die Gemeinde im Kreis Ludwigsburg erneut alarmiert. Aber: Wie viel bringt ein Regenrückhaltebecken wirklich?
„Bei dem Regen hätte man viele Regenrückhaltebecken gebraucht, um eine Überschwemmung zu verhindern“, sagte der Kommandant der Affalterbacher Feuerwehr, Sascha Hänig, am Mittwochabend. 92 Liter Wasser pro Quadratmeter waren in einer knappen Stunde auf dem Gemeindegebiet gefallen. Das hat sich unlängst auch in Rudersberg im Rems-Murr-Kreis gezeigt: Dort gibt es mehrere Regenrückhaltebecken, dennoch wurde der Ort geflutet.
In Affalterbach soll nach dem Unwetter vom Mittwoch erneut ein Anlauf für ein Regenrückhaltebecken gemacht werden und versucht werden, die dafür nötigen Grundstücke zu kaufen. Solchen Becken kommt unter anderem wegen zunehmender Flächenversiegelung und Starkregenfälle immer mehr Bedeutung zu.
In Großbottwar sind am Mittwoch die beiden Becken vollgelaufen und haben so eine Überschwemmung in der Stadt verhindert. In Kirchberg hat man beim Neubaugebiet Rappenberg IV ebenfalls auf ein Regenrückhaltebecken und auf Zisternen gesetzt. Dennoch warfen Anwohner des Mühlwingert am Mittwochabend Bürgermeister Frank Hornek vor, wegen der erneuten Flächenversiegelung habe es sie schlimmer getroffen als früher. Der widersprach: „Hätten wir dort oben noch Äcker und landwirtschaftliche Nutzung, würde das Oberflächenwasser noch mehr den Berg herunterschießen.“