Das bisherige Parkleitsystem in Ludwigsburg soll verbessert werden. Foto: Simon / Granville

Mit der Anwendung Stadtnavi sollen der Suchverkehr und der Schadstoffausstoß reduziert werden. Das bisherige Leitsystem wird ausgetauscht.

Ohne langes Suchen einen Parkplatz finden, oder eine freie Ladesäule, oder eine gute Umleitungsstrecke, oder auch die nächste Busverbindung: Dabei soll allen, die in Ludwigsburg – motorisiert oder aus eigener Kraft – unterwegs sind, künftig die App Stadtnavi helfen. Nicht nur die Einwohner der Barockstadt, sondern auch Menschen aus dem Umland können von der Anwendung für Smartphones profitieren. Aber das ist nicht alles, was die Stadt beim Thema Verkehr in nächster Zeit plant.

„Insbesondere an verkaufsoffenen Sonntagen platzt die Stadt aus allen Nähten“, sagt Oberbürgermeister Matthias Knecht. Auch im Advent und bei größeren Veranstaltungen beginnt für Auswärtige oftmals die mühsame Suche nach einem freiem Stellplatz. Dabei gebe es in Ludwigsburg ausreichend Kapazitäten. Das Problem ist die Kommunikation, sagt Knecht. Er nennt ein Beispiel: Wenn die Stellflächen am Blühenden Barock oft schon stark belegt sind, sind in den nahe liegenden Parkhäusern am Rathaus und am Akademiehof noch einige Dutzend Plätze frei – trotz der Parkleitschilder in der Stadt. „Da hilft uns Stadtnavi besonders“, sagt Knecht im Pressegespräch. Die App ergänzt demnach das Parkleitsystem auf digitale Weise. So sollen der Suchverkehr und damit der Schadstoffausstoß reduziert werden.

Hinterlegt sind für Ludwigsburg unter anderem auch Daten von Fahrradstellplätzen, Radservice-Stationen, Fahrpläne von Bus und Bahn, Informationen zu Baustellen, Standorte von öffentlich zugänglichen Toiletten und einiges mehr. Wie bei anderen Navigationsprogrammen gibt es außerdem einen Routenplaner.

Weitere Daten werden künftig eingepflegt

Das Ludwigsburger Stadtnavi ist ein gemeinsames Projekt der Stadtverwaltung und der Stadtwerke Ludwigsburg/Kornwestheim (SWLB), wobei Letztere die technische Infrastruktur, also die Server, bereitstellen. SWLB-Geschäftsführer Johannes Rager kann sich vorstellen, dass in der App nicht nur die Standorte von Freizeit- und Kultureinrichtungen angezeigt werden, sondern künftig auch weiterführende Infos. Zum Beispiel die aktuelle Wassertemperatur in den Freibädern.

Matthias Knobloch, Leiter im Fachbereich für Nachhaltige Mobilität, erklärt, dass Ludwigsburg mit der App dem Beispiel der Stadt Herrenberg im Kreis Böblingen gefolgt ist. Er sieht noch zahlreiche Einsatzmöglichkeiten dafür. So könnten die Wahllokale angezeigt werden, wenn der nächste Urnengang ansteht. Auch am Nutzen der App für den Tourismus wird noch gearbeitet. Weitere Ideen sind ausdrücklich erwünscht. Vom 11. Juli bis 16. September fordert die Stadt bei einem Gewinnspiel die Nutzer auf, ihre Verbesserungsvorschläge und Anregungen einzusenden: an die E-Mail-Adresse mobilitaet@ludwigsburg.de.

Nach Kritik: Verkehrsleittafeln werden ersetzt

Beim Thema Verkehr verlässt sich die Stadt künftig aber nicht nur auf die App. An den Verkehrsleittafeln an den Ortseingängen von Ludwigsburg gab es in der Vergangenheit immer wieder Kritik, vor allem wegen ihrer schlechten Lesbarkeit. Sie sollen möglichst noch im Laufe dieses Jahres ausgetauscht werden. Geplant ist, dass einzelne Parkhäuser gezielt hervorgehoben werden, um die Autofahrer besser zu lenken. Sie sollen bald auch auf Stellflächen hinweisen, die zu speziellen Anlässen nur vorübergehend zur Verfügung stehen.

Die Ludwigsburger App ist noch nicht fertig entwickelt. Die Betaversion ist jedoch ab sofort kostenlos verfügbar, sowohl im App Store als auch über Google Play. Über den Internetbrowser ist sie abrufbar unter: https://stadtnavi.swlb.de/