Die Stadtbahnpassagiere haben einen Schreck bekommen, als sie den Sturz in Feuerbach sahen. Foto: Leif Piechowski (Symbolbild)

In Feuerbach erleben die Fahrgäste einen Unfall, der schrecklich aussieht, aber zum Glück glimpflich endet. Ein Mann stürzt betrunken vor eine einfahrende Stadtbahn – und kommt mit ein paar Kratzern davon.

Stuttgart - Ein ganzes Rudel Schutzengel muss in der Nacht zum Freitag über dem Wilhelm-Geiger-Platz in der Luft geschwebt sein: Ein Mann ist dort vor einer einfahrenden Stadtbahn auf die Schienen gefallen. Er überstand den Unfall an der Haltestelle in Feuerbach jedoch bis auf Schrammen, Kratzer und blaue Flecken unbeschadet – die Bahn schob ihn zur Seite, meldet die Polizei.

Zwei alkoholisierte Männer stehen am Bahnsteig

Es war schon nach Mitternacht und die wenigen Fahrgäste, die um diese Zeit noch am Wilhelm-Geiger-Platz unterwegs waren, waren schon seit ein paar Minuten auf den Mann und seine Bekannten aufmerksam geworden: Die drei Männer seien merkbar angetrunken gewesen und hätten sich über die Gleise hinweg eine Schachtel Zigaretten zugeworfen. Der 25-Jährige stand auf der einen Seite, seine 29 und 46 Jahre alten Kumpels auf der anderen. Vermutlich aufgrund seines angetrunkenen Zustands habe der 25-Jährige am Bahnsteig in Fahrtrichtung Gerlingen die Balance verloren und sei in die Gleise gestolpert, just in dem Moment, als die Stadtbahn der Linie U 6 in Richtung Gerlingen einfuhr. Er sei dabei von der Bahn am Kopf erfasst worden.

Die Zeugen erlebten dann ein kleines Wunder: Die Bahn überfuhr den Mann nicht. Stattdessen stürzte er vor die Bahn, und das so, dass er in einem Hohlraum unterhalb des überstehenden Bahnsteigs landete. Der Rettungsdienst versorgte ihn und brachte ihn sicherheitshalber in ein Krankenhaus, wo er zur Beobachtung die Nacht über blieb. Schwere Verletzungen habe er aber nicht erlitten.

Der Zwischenfall ähnelt einem Unfall vor gut fünf Jahren an der S-Bahn-Haltestelle Feuersee: Ein damals 25-jähriger Student, der mit Freunden gefeiert hatte, verlor offenbar die Orientierung am Bahnsteig. Er setzte sich an die Bahnsteigkante statt auf eine Bank in der Mitte des Bahnsteigs. Dabei kippte er – mangels Bank – hintenüber und landete mit dem Genick auf den Schienen. Eine S-Bahn rollte heran, deren Fahrer nicht mehr bremsen konnte. Auf wundersame Weise schob die Bahn seinen Kopf zur Seite, und er überstand den Zwischenfall mit wenigen leichten Kratzern. Beim Unfall hatte er zwei Promille Alkohol im Blut. Anfang April geschah ein ähnlicher Unfall, wieder an der Haltestelle Feuersee. Dabei kam ein 40-jähriger Mann unter die Bahn zwischen die Schienen – auch er blieb unversehrt.