Die legendäre Inszenierung von „Siegfried“ durch Jossi Wieler und Sergio Morabito (hier mit Daniel Brenna als Siegfried, li., und Wolfgang Ablinger-Sperrhacke als Mime) kommt 2022 als Teil eines neuen „Rings des Nibelungen“ zurück auf die Bühne der Staatsoper Stuttgart. Foto: A. T. Schaefer

Nach einer von den Corona-Verordnungen fast vollständig zerstörten Saison kehrt die Oper in Stuttgart mit Macht zurück: Neben „Rheingold“ und „Die Walküre“ gibt es Neuproduktionen von „Rusalka“ und „Hänsel und Gretel“.

Stuttgart - Jetzt aber! In der nächsten Opernspielzeit wird in Stuttgart nicht gekleckert, sondern geklotzt. Eine Million Klicks, verkündet der Intendant Viktor Schoner bei der Vorstellung des neuen Staatstheater-Spielplans am Freitag im Opernhaus, haben die Streamingangebote der Staatsoper Stuttgart in dieser Saison erzielt. Das ist nicht wenig, aber jetzt soll es vor allem analog weitergehen, endlich. Und für die nächste Saison hat man sich das Aufwendigste vorgenommen, was sich ein Opernhaus vornehmen kann. Ein neuer „Ring des Nibelungen“ wird 2021 mit „Das Rheingold“ und „Die Walküre“ begonnen und 2022 mit „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ beendet, und es spricht für die gute Balance zwischen Traditionsbewusstsein und Erneuerung unter Schoner, dass man dabei aktiv an die Revolution anknüpft, die um die Jahrtausendwende von der Staatsoper Stuttgart ausging. Erstmals wurde damals die Idee einer allumfassenden Erzählung aufgegeben, indem vier Regisseure die vier Abende gestalteten. Jetzt soll nicht nur diese Idee an ihrem Geburtsort nochmals aufleben, sondern zusätzlich ergänzt werden um die Integration einer der Regietaten von ehedem: „Siegfried“ von Wieler/Morabito kommt zurück, eine alte Inszenierung reiht sich ein ins Neue – auch dies ist eine freundliche Verneigung des Leitungsteams vor der großen Geschichte des Hauses.