Die Hochschule Esslingen hatte 2008 illegal Zahlungen an 52 Professoren geleistet. Foto: Roberto Bulgrin/bulgrin

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt wegen des Verdachts der Untreue gegen verantwortliche Personen der Hochschule Esslingen. Die Einrichtung hatte im Oktober letzten Jahres zugegeben, 2008 rechtswidrig Leistungen an Professoren ausbezahlt zu haben.

Die Affäre um rechtswidrig ausbezahlte Bezüge an Professorinnen und Professoren der Hochschule Esslingen geht weiter. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurde ein Ermittlungsverfahren gegen verantwortlich Handelnde der Bildungseinrichtung wegen des Verdachts der Untreue eingeleitet. „Die Ermittlungen wurden aufgenommen“, teilte der Sprecher der Anklagebehörde, Aniello Ambrosio, mit. Zum Stand des Verfahrens könnten aus ermittlungstaktischen Gründen keine Einzelheiten mitgeteilt werden. Auch zur genauen Identität der „verantwortlich Handelnden“ wollte sich die Behörde nicht äußern. Es ist somit nicht klar, ob es sich um den damals verantwortlichen Rektor Bernhard Schwarz oder andere Personen handelt.

Die Hochschule hatte im Oktober vergangenen Jahres zugegeben, im Jahr 2008 illegal Leistungsbezüge an 52 ihrer Professorinnen und Professoren ohne eine vorherige ausreichende Prüfung vergeben zu haben. Zu diesem Ergebnis war die Einrichtung zusammen mit dem baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst nach einer mehrmonatigen Aufarbeitsphase gelangt. Der Verdacht war bereits im Oktober 2021 aufgekommen. Nach ähnlichen Fällen an anderen Hochschulen waren verstärkt Überprüfungen an weiteren Einrichtungen im Land durchgeführt worden. Laut Wissenschaftsministerium ist von rechtswidrig erfolgten Vergabeentscheidungen in Höhe von insgesamt rund 1,6 Millionen Euro auszugehen.