An Halloween und Karneval ein Renner: Kostüme aus der Serie „Squid Game“. Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die brutale Netflix-Serie ist auf Schulhöfen und in Kitas ein Thema – das merken auch die Berater des Landesmedienzentrums.

Freiburg/Stuttgart - Die erfolgreiche koreanische Serie „Squid Game“, die auf der Streamingplattform Netflix ab 16 Jahren freigegeben ist, sorgt teils für Unruhe in Kitas und Schulen im Land. Darauf weisen unter anderem die Erfahrungen des Landesmedienzentrums (LMZ) hin. An dessen Beratungstelefon, an das sich Eltern und Pädagogen wenden können, würde es zunehmend um dieses Thema gehen, sagt Sebastian Seitner vom LMZ unserer Zeitung.

In der Serie „Squid Game“ müssen hochverschuldete Männer und Frauen pervertierte Versionen von Kinderspielen wie etwa „Ochs am Berg“ nachspielen. Wer verliert, wird in Großaufnahme erschossen. „Es rufen Sozialarbeiterinnen an, die beobachtet haben, dass die Kinder Spiele aus der Serie nachspielen oder Eltern, deren Kinder davon erzählen“, sagt Seitner. Auch Lehrkräfte würden sich Tipps holen, wie sie im Unterricht über das blutige Szenario, das ihre Schüler beschäftige, sprechen könnten.

Phänomen an Grundschulen

Beim Jugendamt Stuttgart weiß man, dass die Serie „bereits im September ein deutliches Phänomen an allen Grundschulen“ war. Auch Kita-Erzieherinnen berichten, dass ihre Kinder „Squid Game“ kennen. In Freiburg spielten Kinder eines Heilpädagogischen Hortes die Serie nach. Manche Schulen schicken Infoschreiben an Eltern, die Landesanstalt für Kommunikation warnt: „Squid Game ist kein Kinderspiel!“ Das Kultusministerium verweist auf das LMZ sowie auf die Initiative Kindermedienland, wo Eltern Infos bekommen. „Es gibt immer wieder Phänomene, die den Sorgen rund um die Serie ,Squid Game‘ ähneln“, so ein Sprecher. Medienbildung sei deshalb fester Bestandteil des Unterrichts.