Auch nur eine ganz normale Mama und ein engagierter Papa. Foto: Imago//Evgenia Sunegina

„Ich bin die Mama von der Amelie!“ – „Ah, bist du der Papa vom Antonio?“ Diese Kindersprache unter Eltern ist verbreitet. Warum nennen sich Mütter und Väter seit einigen Jahren selbst öffentlich Mama und Papa?

Es ist ein fantastischer Moment, wenn das eigene Kind zum ersten Mal „Mama“ oder „Papa“ sagt. Spätestens von diesem Augenblick an scheinen diese Wörter ansteckend zu sein. Nicht nur zu Hause mit dem Kind, sondern auch öffentlich nennen Mütter und Väter sich und ihresgleichen jetzt nicht mehr „Mutter“ und „Vater“, sondern „Mama“ und „Papa“: „Hallo, ich bin die Mama von der Charlotte“, oder: „Wow, ich habe gehört, du wirst Papa?“ In Status und Selbstbeschreibung in den sozialen Netzwerken liest man bei jungen Eltern: „Mama von zwei“, „Fachanwältin für Arbeitsrecht und Mama“, „3-fach-Mama“, „Papa von Tim und Leonas“. Woher kommt die neue Liebe zu den Kinderwörtern „Mama“ und „Papa“? Es wäre doch durchaus möglich, statt „Servus, ich bin der Papa vom Toni“ zu sagen: „Servus, ich bin Marc, Tonis Vater“. Das klingt weder gestelzt noch altmodisch – ist aber zur Zeit völlig überholt.