Sven Mislintat kann sich einen Verbleib beim VfB Stuttgart gut vorstellen – will aber künftig mehr finanzielle Möglichkeiten. Foto: Pressefoto Baumann/Alexander Keppler

In Kürze stehen Gespräche über eine mögliche Vertragsverlängerung von Sven Mislintat an, in die der Sportdirektor des VfB mit ziemlich klaren Vorstellungen geht.

Vertragsverhandlungen gehören für Sven Mislintat seit Jahren zum Tagesgeschäft. Etliche Gespräche hat der Sportdirektor des VfB Stuttgart während seiner nun schon dreijährigen Amtszeit mit Spielern bereits geführt, entsprechend viele Arbeitsverhältnisse hat er festgezurrt. Demnächst wird Mislintat aber auf der anderen Seite des Tischs sitzen: Sein eigener Vertrag läuft im kommenden Sommer aus.

Ein Gespräch über Mislintats Zukunft hat bislang noch nicht stattgefunden

Der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle hatte stets betont, nach dem Ende der Transferperiode das Gespräch mit Mislintat über dessen Zukunft zu suchen. Bislang ist das noch nicht passiert, in den vergangenen Tagen standen die Vorbereitungen auf die Mitgliederversammlung im Vordergrund. Bald aber dürfte das Thema auf den Tisch kommen – und Wehrle kann sich auf einen selbstbewussten Sportdirektor einstellen.

„Ich glaube, dass ich eine gute Wahl bin“, sagte Mislintat nach dem Spiel beim FC Bayern mit Blick auf eine mögliche Vertragsverlängerung. „Ich weiß ziemlich genau, was ich bisher für einen Job gemacht habe für den VfB Stuttgart.“ Die Neuverpflichtungen in der zurückliegenden Wechselperiode seien „schlau“ gewesen, der Transferüberschuss erheblich. Rund 25 Millionen Euro flossen zusätzlich in die Kassen. Geld, das der VfB dringend nötig hat nach den Verlusten infolge der Coronapandemie und den Kosten durch den derzeitigen Stadionumbau.

Mislintat wünscht sich mehr finanziellen Spielraum

Und so ging Mislintat nach dem Spiel beim FC Bayern am Samstagabend verbal in die Offensive – und stellte selbst die eine oder andere Bedingungen mit Blick auf die anstehenden Verhandlungen. Jedes Jahr wolle er nicht einen so hohen Transferüberschuss erzielen: „Ich hoffe, dass unser Weg irgendwann dazu führt, dass wir das Geld, das wir einnehmen, auch ausgeben dürfen.“ Denn nur so könne das selbst gesteckte Ziel mittelfristig auch erreicht werden, zwischen Platz 7 und 12 in der Bundesliga zu landen.

Zudem deutete Mislintat an, dass er seinen Verbleib beim VfB an diese finanziellen Rahmenbedingungen knüpft: „Das ist etwas, was ich auch sehen möchte für meine Entscheidung, dass wir nicht immer so viel Transfereinnahmen generieren müssen, um den gesamten Club zu subventionieren.“ Eines scheint sicher: Es dürften intensive Verhandlungen werden.