In Bayern hat ein Mann seinen Golfplatz wieder geöffnet. Foto: AFP/JONATHAN DANIEL

Eigentlich ist das Golfspielen in Bayern wegen der Corona-Pandemie noch verboten. An dieses Verbot will sich Josef Hingerl jedoch nicht mehr halt – sein Golfplatz hat wieder geöffnet.

Wolfratshausen - Golf ist Sport. Warum also sollte ausgerechnet ein Golfplatz in der Corona-Pandemie geschlossen bleiben? Der Geschäftsführer der Golfanlage Bergkramerhof in Wolfratshausen, Josef Hingerl, hält das in Bayern weiter geltende Öffnungsverbot für rechtswidrig und hat die Anlage am Montag geöffnet. Das Prinzip der Verhältnismäßigkeit sei nicht gewahrt.

Mindestens hundert Golfer seien in der Anlage unterwegs, berichtete Hingerl. „Die Polizei war da und hat ein Ordnungswidrigkeitenverfahren aufgenommen“, sagte der 72-jährige Rechtsanwalt. „Das spielt aber keine Rolle, weil ich davon ausgehe, dass die Einstellung des Betriebs am heutigen Tage verfassungswidrig ist.“

Hingerl will notfalls klagen

In vielen anderen Bundesländern dürfe bereits wieder gespielt werden. Sport sei grundsätzlich auch in Bayern erlaubt. Und eine Ansteckung mit dem Coronavirus sei auf einem Golfplatz so unwahrscheinlich wie kaum irgendwo sonst. Der Platz sei 70 Hektar groß. „Wenn hundert Leute spielen, hat jeder 7000 Quadratmeter.“

Friseure etwa dürfen seit Montag wieder öffnen und Haare schneiden. „Ich weiß nicht, wie ein Friseur die eineinhalb Meter einhält. Hier sehen sie alle 200 Meter jemanden.“ Hingerl kündigte an, gegen eine mögliche Schließung durch die Behörden juristisch vorzugehen.