Wer wenig Geld hat, für den sind auch 9-Euro-Tickets nicht billig. Foto: Lichtgut/Kovalenko

Das Linksbündnis im Stuttgarter Gemeinderat hat Trott-war 120 druckfrische 9-Euro-Tickets gespendet.

„Wer von der Grundsicherung oder Hartz IV leben muss, für den sind auch 9 Euro ein relevanter Geldbetrag“, sagt Helmut Schmid, Geschäftsführer bei Trott-war. Er bezieht sich auf das per se preiswerte ÖPNV-Sonderangebot, von dem viele Normalverdiener aktuell profitieren. Der Anlass ist erfreulich: Die sieben Mitglieder des Linksbündnisses im Stuttgarter Rathaus überreichen Schmid 120 aus eigenen Mitteln finanzierte 9-Euro-Tickets für Mitarbeitende von Trott-war. „Wir haben die monatliche Mobilitätspauschale, die uns als Stadträten und Stadträtinnen zusteht, gesammelt und investiert“, erklärt Luigi Pantisano. „Wir bleiben bei unserer Forderung, sozial benachteiligten Menschen eine kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in Stuttgart zu ermöglichen. Da wir dafür aber noch keine Mehrheit finden konnten, wollten wir wenigstens selbst etwas an die weitergeben, die es dringender brauchen.“ Derzeit sind in Baden-Württemberg 200 Verkäuferinnen und Verkäufer in mehr als zwanzig Städten für Trott-war aktiv. 9 Euro entsprechen vier bis fünf verkauften Magazinen.

Für die eintreten, die gesellschaftlich ganz unten stehen

Für jene einzutreten, die gesellschaftlich ganz unten eingeordnet würden, sei wichtiger denn je, mahnt Helmut Schmid. Angesichts der aktuellen Entwicklung mit steigenden Mieten, Inflation und überhöhten Energiepreisen bedürfe es dringend mehr Solidarität zwischen der Mittelschicht und denen, die gar nichts hätten. Hannes Rockenbauch lässt keinen Zweifel daran, dass das Linksbündnis seine Positionen im Rathaus weiterhin vertreten wird: „Wir tun unser Bestes, damit es nicht noch mehr soziale Verwerfungen gibt.“