Ortstermin in Bad Cannstatt: Norbert Matheis von der dortigen Tafel nimmt die Spende der Ferry-Porsche-Stiftung entgegen – stellvertretend für 111 Tafeln in Deutschland. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Mit Geld aus ausgefallenen Weihnachtsfeiern und eigenen Beiträgen unterstützt die in Stuttgart ansässige Ferry-Porsche-Stiftung gezielt Menschen, die von Armut betroffen sind.

Stuttgart - Die Ferry-Porsche-Stiftung steht für markante Zahlen und für Großzügigkeit: Anlässlich des 111. Geburtstags des Namensgebers und Firmengründers Ferry Porsche, der am 19. September 1909 in der Wiener Neustadt geboren wurde, stellt die Stiftung bundesweit 111 Tafeln 555 000 Euro bereit. Pro Tafel 5000 Euro. Ein Teil des Betrags verdankt sich einer Spende der Porsche AG; sie hat Geld weitergegeben, das ursprünglich für Weihnachtsfeiern eingeplant war. Die Ferry-Porsche-Stiftung stockte die Spende dann auf 555 000 Euro auf.

Mit dem Geld sollen laut Stiftung lokale Weihnachtsaktionen der Tafeln gefördert werden. Zudem fließt es in die Beschaffung dringend benötigter Corona-Schutzausrüstungen. Stellvertretend für alle 111 Tafeln wurde am Montag symbolisch die Tafel Bad Cannstatt bedacht – Ausdruck der regionalen Verbundenheit der in Stuttgart ansässigen Ferry-Porsche-Stiftung.

„Jeder soll ein besinnliches Weihnachten feiern können“

„Die Weitergabe von Lebensmitteln in den Tafeln ist ein sehr wichtiger Dienst an der Gesellschaft“, sagte Andreas Haffner, Kuratoriumsmitglied der Ferry-Porsche-Stiftung am Montag anlässlich der Spende. „Gerade jetzt ist es uns ein großes Anliegen, solche Initiativen zu fördern und dazu beizutragen, dass jeder ein besinnliches Weihnachten im Kreise der Familie feiern kann.“

Bei der Auswahl arbeitet die Ferry-Porsche-Stiftung mit der Tafel Deutschland zusammen, dem Dachverband von mehr als 940 gemeinnützigen Tafeln bundesweit. Die Stiftung orientiert sich dabei an der sogenannten Regionalitätsvorgabe ihrer Satzung. Im Fokus stehen deshalb besonders Einrichtungen an den Porsche-Standorten in Baden-Württemberg und in Sachsen.

Es fehlt an Ehrenamtlichen

Jochen Brühl, Vorsitzender der Tafel Deutschland, begrüßt das Engagement der Ferry-Porsche-Stiftung: „Die Tafeln stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Durch die Corona-Pandemie müssen sie ihre Arbeit ständig anpassen, um weiterhin Menschen helfen zu können, die von Armut betroffen sind.“ Gleichzeitig müssten sie die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer schützen, erklärte Brühl. Dazu komme, dass momentan mancherorts weniger Ehrenamtliche tätig sein könnten, weil viele von ihnen zur Corona-Risikogruppe gehörten.

Eine neue Challenge läuft

Dass der 2018 gegründeten Ferry-Porsche-Stiftung „gesellschaftliches Engagement am Herzen“ liegt, wie Kuratoriumsmitglied Haffner betont, zeigte sich in diesem Jahr bereits in der ersten Ferry-Porsche-Challenge. In Rahmen dieser Challenge unterstützte die Stiftung 70 gemeinnützige Projekte mit insgesamt 1,5 Millionen Euro, darunter auch Projekte in der Region Stuttgart. Die laufende zweite Challenge hat das Ziel, „Schule digital zu gestalten“. Teilnehmen können alle Schulen in Baden-Württemberg und Sachsen. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis 28. Februar 2021. Den Schulen winken dabei Fördergelder von insgesamt einer Million Euro.

Weitere Infos unter: www.ferry-porsche-challenge.de