Sichere Renten und einen Mindestlohn von zwölf Euro versprach SPD-Kanzlerkandidat Scholz am Montag in Esslingen. Foto: Roberto Bulgrin

Der Hoffnungsträger der Sozialdemokraten gibt sich vor großem Publikum kämpferisch. Er will gegen Kinderarmut vorgehen und verspricht eine sichere Rente.

Esslingen - Kommt er wirklich? Noch am Morgen standen große Fragezeichen hinter der für den Montag geplanten Wahlkampftour des SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz in Baden-Württemberg. Nach den Untersuchungen der Staatsanwaltschaft in seinem Haus, dem Bundesfinanzministerium, musste der Sozialdemokrat am Vormittag im Finanzausschuss des Bundestags Rede und Antwort stehen zu den Ermittlungen gegen die Geldwäsche-Spezialeinheit des Zolls. Eine heikle Angelegenheit für Scholz knapp eine Woche vor der Bundestagswahl. Doch der 63-Jährige, der auch nach dem dritten TV-Triell in den Umfragen deutlich vor seinen Konkurrenten Armin Laschet (CDU) und Annalena Baerbock (Grüne) liegt, ließ sich nicht beirren und vor allem seine vielen Wahlhelferinnen und -helfer im Südwesten nicht im Stich. Tübingen wäre zu knapp gewesen. Da musste SPD-Landeschef Andreas Stoch den Hoffnungsträger der Sozialdemokraten vertreten. Aber im Kreis Esslingen machte Scholz wie geplant zweimal Station für seine „Zukunftsgespräche“. Zuerst in Nürtingen und dann vor großem Publikum auf dem Esslinger Marktplatz. Gut 1000 Zuhörerinnen und Zuhörer waren es mit Sicherheit, die den Mann, der meist so hanseatisch-kühl daherkommt, live erleben wollten. Wie Barbara und Wolfgang Humburg aus Plochingen. Mit dem Fahrrad waren sie gekommen, um sich eine Entscheidungshilfe zu holen, wo sie am Sonntag ihr Kreuzchen machen sollen. „Wir sind wie viele andere unentschlossen und wägen noch ab“, sagten die beiden.