Bei Schwimmbadbesuchen droht laut den Eltern „ewige Verdammnis“. Foto: dpa/Rolf Haid

Eine Familie aus Spaichingen will nicht, dass ihre Kinder in der Schule schwimmen lernen – aus religiösen Gründen. Im Schwimmbad gibt es ihrer Meinung nach zu viel nackte Haut zu sehen.

Die Frau trägt langen Rock, ihr Ehemann Karohemd. So ist es „Gott gefällig“. Ob sie mit dem Journalisten reden wollen? Da sind sie unschlüssig. „Sie entsprechen nicht unserer Norm“, sagt die Frau und lächelt. Offenbar ist der V-Ausschnitt am Pullover etwas zu weit. Die Kleidervorschriften sind streng bei der Palmarianischen Kirche, der das Ehepaar angehört. Und wegen dieser Kleidervorschriften gibt es auch diesen Prozess vor dem Freiburger Verwaltungsgericht. Denn im Schwimmunterricht an einer Spaichinger Grundschule müssten die Kinder des Paares noch deutlich mehr nackte Haut sehen. „Das geht komplett gegen unsere Norm“, sagt die 36-Jährige. Und ihr Mann, drei Jahre jünger, nickt.