Hilfetelefon Gewalt an Männern. (Symbolbild) Foto: picture alliance / dpa/Julian Stratenschulte

Die Sozialberatung Stuttgart und Pfunzkerle in Tübingen sind dem deutschlandweiten „Hilfetelefon Gewalt an Männern“ beigetreten, welches Beratung per Telefon, E-Mail und Chat anbietet.

Stuttgart - Die Vereine Sozialberatung Stuttgart und Pfunzkerle in Tübingen sind dem deutschlandweiten „Hilfetelefon Gewalt an Männern“ beigetreten. Die Hotline biete eine einfache, niedrigschwellige Möglichkeit, sich an Fachkräfte zu wenden und so das stille Leiden zu durchbrechen, teilte die Sozialberatung am Dienstag in Stuttgart mit. Das Projekt werde unterstützt durch das Ministerium für Soziales und Integration mit Landesmitteln.

Auch Männer seien von Gewalt betroffen. Zunehmend trauten sie sich, darüber zu reden und sich Hilfe zu holen. Gewalt an Männern reiche von aggressiven Partnerinnen oder Partnern über Demütigungen am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis über Cyberstalking und Angriffen auf der Straße bis zu sexuellen Übergriffen. Frauen übten gegenüber Männern meist psychische Gewalt aus, indem sie sie erniedrigten, aber es gebe auch Männer, die körperlich schwer misshandelt würden, hieß es in der Mitteilung weiter.

Beratung per Telefon, E-Mail und Chat

Das „Hilfetelefon“ biete Beratung per Telefon, E-Mail und Chat. Initiiert wurde es in Nordrhein-Westfalen und Bayern. Nun gibt es die Fachstelle auch im Südwesten. Die Fachstellen der drei Bundesländer übernehmen abwechselnd den Beratungsdienst. Auch ratsuchende Angehörige und Freunde können sich an das Männerhilfetelefon wenden. „Während unserer Fünf-Stunden-Schicht einmal pro Woche haben wir sieben bis acht Anrufer, die wir bis zu 30 Minuten betreuen“, sagte Edith Hasl von der Fachberatungsstelle Gewaltprävention der Sozialberatung Stuttgart.

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Wissenschaftlich begleitet wird das Beratungsmodell vom Institut für empirische Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg. Im ersten Jahr des Bestehens wurden mehr als 1.800 Hilfesuchende beraten. Am häufigsten wandten sich Männer zwischen 31 und 50 Jahren an das Hilfetelefon.